Die Wasserqualität bei sich zuhause prüfen

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Ergebnisse der Kontrollen der Trinkwasserqualität

In der Europäischen Union ist Trinkwasser das am stärksten reglementierte und am besten kontrollierte Nahrungsmittel. Um seine gesundheitliche Unbedenklichkeit sicherzustellen, wird das Trinkwasser ständig überwacht und muss den sehr strengen Bestimmungen der Großherzoglichen Verordnung über die Trinkwasserqualität (Règlement grand-ducal du 7 octobre 2002 relatif à la qualité des eaux destinées à la consommation humaine) entsprechen, die auf einer EU-Richtlinie basiert.

Kontrollen der Trinkwasserqualität

Das Leitungswasser wird an der Quelle und im Leitungsnetz regelmäßig nach chemischen und bakteriologischen Gesichtspunkten kontrolliert und die Qualität entspricht den gesetzlichen Vorschriften.

Die Anzahl der Analysen richtet sich nach der Wassermenge, die jeden Tag in einem Versorgungsgebiet verteilt oder hergestellt wird. Folgende Kontrollen werden durchgeführt:

Routinekontrollen, die monatlich durchgeführt werden und bei denen insgesamt 26 Parameter geprüft werden

ganzheitliche Kontrollen, die zwei- bis dreimal pro Jahr durchgeführt werden und bei denen insgesamt 106 Parameter, darunter 49 verschiedene Pestizide, geprüft werden

Eigenkontrollen der Quellen und Wasserspeicher, die regelmäßig durchgeführt werden und zwei jährliche Kampagnen für ganzheitliche Kontrollen, chemische Analysen der Quellen sowie wöchentliche Kontrollen umfassen

Insgesamt führt der Service Eaux (Dienststelle Wasserversorgung) mehr als 2000 Kontrollen pro Jahr durch.

Verfahren der wöchentlichen Analysen

Glossar

Bakteriologische Qualität

Zur Beurteilung der bakteriologischen Wasserqualität wird regelmäßig nach Bakterien im Wasser gesucht, die den Verbraucher infizieren könnten.

Wasserhärte

Die Wasserhärte ergibt sich aus dem Anteil von Kalzium- und Magnesiumsalzen, die natürlich im Wasser vorkommen. Sie wird in Grad gemessen und kann zwischen 0° und 50° liegen.

Nitrate

Nitrate sind auf natürliche Weise im Boden und im Wasser vorhanden. Gelangt zu viel oder unkontrolliert Dünger in das Wasser, kann dies zu einem Anstieg des Nitratgehalts führen. Schwangere und Säuglinge sollten kein Wasser zu sich nehmen, das mehr als 50 mg Nitrate pro Liter enthält.

Pestizide

Wenn Pestizide gefunden werden, weist dies auf einen schlechten Umgang mit Produkten hin, die zum Pflanzenschutz oder zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden. Gewisse Pestizide wirken gesundheitsschädlich oder stehen unter dem Verdacht, gesundheitsschädlich zu wirken, wenn sie regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. Der gesetzliche Grenzwert von 0,1 mg/l liegt unter den bekannten Schwellenwerten für Toxizität.

Fluor

Fluor ist ein Spurenelement, das natürlich im Wasser vorkommt. In moderaten Dosen ist es förderlich für die Gesundheit. Es wurde ein gesetzlicher Grenzwert von 1,5 mg/l festgelegt, um den Risiken einer Zahnfluorose (fleckenartige Verfärbung des Zahnschmelzes) Rechnung zu tragen. Das Wasser im öffentlichen Netz weist einen durchschnittlichen Fluorgehalt von 0,083 mg/l auf. Das heißt, dass eine zusätzliche Einnahme von Fluor auf ärztliche Empfehlung hin ratsam sein kann.

Empfehlungen

Filter

Um zu verhindern, dass Partikel in das Leitungsnetz gelangen, die zu Lochfraß führen können, wird empfohlen, einen Schmutzfänger (am besten selbstreinigend mit einer Porosität von 100 Mikron) vor dem Leitungseintritt in das Gebäude zu installieren. Diese Vorrichtung muss regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.

Blei

Wenn Wasser länger als acht Stunden unbewegt in den Leitungen steht, kann Blei, das in alten Anschlüssen und/oder Hausleitungen vorhanden sein kann, in das Wasser geraten. Deshalb wird empfohlen, nach längerer Abwesenheit das Wasser erst einmal eine Weile laufen zu lassen.

Eisen

Eisen ist nicht gesundheitsschädlich, doch wenn es im Wasser vorhanden ist, kann es zu Unannehmlichkeiten führen, besonders beim Wäschewaschen. Falls Sie feststellen, dass Ihr Wasser ungewöhnlich riecht oder eine seltsame Farbe hat, geben Sie bitte Ihrem Wasserlieferanten Bescheid.

Kaltwasser

Prinzipiell muss kaltes Wasser aus dem Leitungsnetz der Stadt nicht behandelt werden.

Warmwasser

Ausschlaggebend für die Entscheidung, ob eine Wasserbehandlung nötig ist, sind die Betriebstemperatur und die Art des Wassers. Ist es möglich, die Betriebstemperatur der Installationen mittels eines Thermostats auf maximal 55–60°C zu begrenzen, so ist keine weitere Wasserbehandlung nötig.

Wasserqualität und Waschmittel

Die Kenntnis der Wasserhärte ist auch bei der Wahl Ihres Waschmittels wichtig. Ziel ist es, das kommunale Abwasser nicht mit einer zu großen Menge an Reinigungsmitteln und Phosphaten (Düngung) zu belasten und somit die Überdüngung der Gewässer zu vermeiden, in die das geklärte Abwasser eingeleitet wird. Da der im Wasser enthaltene Kalk sich negativ auf die Reinigungskraft von Waschmitteln auswirkt, werden oft Kalkstabilisatoren hinzugegeben, meistens in Form von Phosphaten. Die richtige Dosierung dieser Produkte muss sich also nach der Wasserhärte richten. Es wird empfohlen, die Angaben auf den Verpackungen der im Großherzogtum Luxemburg vertriebenen Produkte zu befolgen.

Geräte zur Wasseraufbereitung

Wann ist die Installation eines Wasserenthärters sinnvoll?

Die Installation eines Wasserenthärters kann ab einer Wasserhärte von 17 Grad deutscher Härte* (30 Grad französischer Härte) in Betracht gezogen werden, allerdings nur für Warmwasser. Durch die Begrenzung der Warmwassertemperatur auf 55 bis 60°C (durch entsprechende Einstellung des Heizkessels) können Kalkablagerungen weitgehend vermieden werden.

Ein Wasserenthärter tauscht Kalzium und Magnesium gegen Natrium aus, um Kalkablagerungen im Warmwasser zu verhindern.

HÄRTEBEREICHE   AUFBEREITUNG

1.

Sehr weiches Wasser

0–9°fr

0–5°dH

 Aggressives Wasser ist im Allgemeinen auf einen Überschuss an Kohlensäure zurückzuführen. Ausnahme: SEBES – Wasser

Zugabe von Orthophosphaten oder Silikaten, um die Bildung einer Schutzschicht im Inneren der Rohrleitungen zu erreichen.

2.

Weiches Wasser

9–16°fr

5–9°dH
Weiches, im Allgemeinen nicht aggressives Wasser Keine Behandlung erforderlich

3.

Mittelhartes Wasser

16–25°fr

9–14°dH
Wasser mit idealem Härtegrad Zugabe von Polyphosphaten zur Vermeidung von Kalkablagerungen im Heizkessel bzw. im Durchlauferhitzer, falls unbedingt nötig.

4.

Hartes Wasser

25–36°fr

14–20°dH
Kalkablagerungen im Warmwassernetz. Zugabe von Polyphosphaten zur Vermeidung von Kalkablagerungen im Warmwassersystem: Heizkessel, Durchlauferhitzer und Warmwasserleitungen.

5.

Sehr hartes Wasser

> 36°fr

> 20°dH
Große Kalkablagerungen Zugabe von Polyphosphaten oder Installation eines Wasserenthärters (Ionentauschers) für mehr Komfort.

* Die Wasserhärte wird entweder in französischen Härtegraden (°fr) oder in deutschen Härtegraden (°dH) angegeben (1°fr = 0,56°dH).

Worauf ist bei der Installation eines Wasserenthärters zu achten?

Um Korrosionserscheinungen an den hauseigenen Rohrleitungen zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser eine Resthärte von 6–9°dH (10–15°fr) aufweist. Da ein zu hoher Natriumgehalt im Kaltwasser gesundheitsschädlich ist, darf der Wasserenthärter nur an das Warmwassersystem angeschlossen werden.

Es ist sehr wichtig und wird dringend empfohlen, die Geräte zur Wasseraufbereitung von Fachleuten warten zu lassen, um einen Bakterienbefall der hauseigenen Rohrleitungen zu vermeiden. Es wird davon abgeraten, den Wasserenthärter in einem beheizten Raum anzubringen, da dadurch das bakterielle Wachstum begünstigt wird.

 

Worauf ist bei der Installation einer Anlage zur Dosierung von Polyphosphaten zu achten?

Geräte zur Wasseraufbereitung versetzen das Wasser mit Polyphosphaten oder Polysilikaten. Diese reagieren mit dem im Wasser vorhandenen Kalzium und Magnesium, indem sie Komplexe mit den Kationen dieser Elemente bilden. Auf diese Weise können Kalkablagerungen verhindert werden. Ein weiterer Vorteil derartiger Geräte liegt in der Bildung einer Schutzschicht in den Rohrleitungen, was insbesondere bei bereits vorhandenen Korrosionserscheinungen hilfreich sein kann.

Um eine Überdosierung mit Polyphosphaten zu vermeiden, wird dringend empfohlen, nur Aufbereitungsgeräte zu verwenden, bei denen die Zugabe der Polyphosphate entsprechend dem Wasserdurchfluss erfolgt. Die verwendeten Geräte und Zusatzstoffe müssen für den Trinkwasserbereich zugelassen sein.

Es ist sehr wichtig und wird dringend empfohlen, Fachleute mit der Wartung der Geräte zur Wasseraufbereitung zu betrauen. Darüber hinaus dürfen derartige Aufbereitungsgeräte nur an das Warmwassersystem angeschlossen werden. Um mit diesen Dosieranlagen die gewünschte Wirkung zu erzielen, darf das Warmwasser 60°C nicht überschreiten, denn bei einer Wassertemperatur von über 60°C werden die gebildeten Komplexe zerstört.