Kommunalwahlen

Gemäß der luxemburgischen Verfassung wird in jeder Gemeinde von allen wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohnern ein Gemeinderat bestimmt. Die ordentlichen Kommunalwahlen finden alle sechs Jahre statt. Die Mitglieder des Gemeinderats werden für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt, die beginnt, sobald ihre Vereidigung nach der Wahl erfolgt ist.

In der Stadt Luxemburg erfolgen die Kommunalwahlen per Listenwahl nach dem Verhältniswahlrecht. Seit 1. Januar 1964 ist die Zahl der Gemeinderäte auf 27 festgelegt.

Die nächsten Kommunalwahlen finden 2029 statt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat erlässt die kommunalen Verordnungen und regelt alle Angelegenheiten von Gemeindeinteresse. Er kommt so oft zusammen, wie die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Angelegenheiten dies erfordern, mindestens aber einmal alle drei Monate.

Die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder wird entsprechend der Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeinde festgelegt. In der Stadt Luxemburg sind 27 Mitglieder im Gemeinderat vertreten.

Schöffenrat

Der Schöffenrat ist das ausführende Organ und tritt so oft zusammen, wie dies für eine zeitnahe Erledigung der anstehenden Angelegenheiten erforderlich ist. In den Zuständigkeitsbereich des Schöffenrats fällt unter anderem die Archivpflege, die Aufbewahrung der Personenstandsurkunden sowie der Personenstandsregister.

Die Stadt Luxemburg kann bis zu sechs Schöffinnen und Schöffen betrauen.

Das Bürgermeisteramt

Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den Sitzungen des Gemeinderats und ist für den Vollzug der Gesetze und Polizeiverordnungen unter der Aufsicht der Ministerin bzw. des Ministers für Inneres zuständig. Das Amt beinhaltet auch die Funktion der Standesbeamtin bzw. des Standesbeamten, diese kann jedoch auch an eine Schöffin bzw. einen Schöffen oder an ein Gemeinderatsmitglied übertragen werden. Darüber hinaus befindet die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister über die Baugenehmigungen.

Rathaus

Im Rathaus sind untergebracht:

  • die Amtsräume der Bürgermeisterin sowie der Schöffinnen und Schöffen
  • die großen Sitzungssäle, insbesondere der Gemeinderatssitzungssaal und der Multimediasaal
  • das Trauzimmer

Geschichte des Rathauses

  • 10. Oktober 1804: Per kaiserlichem Dekret spricht Napoleon der Stadt Luxemburg das Eigentumsrecht am Kloster und der Kirche der Rekollekten zu.
  • 12. Februar 1827: Der Regentenrat der Stadt schreibt einen Architektenwettbewerb für den Bau eines Rathauses aus.
  • 23. November 1827: Der Lütticher Architekt Julien Étienne Rémont erhält den Zuschlag und wird mit der Erstellung der Baupläne beauftragt.
  • 8. Februar 1830: Nicolas Combé, Maurermeister zu Luxemburg, erhält zu einem Preis von 45 640 Gulden den Auftrag zur Errichtung des Rathauses, einschließlich aller Maurer-, Dach- und Rohbauarbeiten.
  • 15. Juli 1830: Grundsteinlegung in Anwesenheit des Gouverneurs Willmar und des Festungskommandanten.
  • 1835: Fertigstellung des Rohbaus.
  • 22. Oktober 1838: Erste Sitzung des Regentenrats unter dem Vorsitz des Bürgermeisters François Scheffer.
  • Juni 1841: Rathausbesuch von Wilhelm II., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg.
  • September 1842: Verstärkung des Gebäudes durch vier zusätzliche Säulen in der Eingangshalle.
  • 1844: Fertigstellung der Bauarbeiten des Rathauses zu Gesamtkosten von 250 000 Francs.
  • 1932: Aufstellung von zwei Bronzelöwen des luxemburgischen Künstlers und Bildhauers Auguste Trémont.
  • 29. Juli 1942: Umwandlung des bisher als überdachter Markt genutzten Säulengangs im Untergeschoss durch die Nazi-Besatzungsmacht in eine Bibliothek. Anschließend erneute Umwandlung der Räumlichkeiten nach dem Krieg in Verwaltungseinheiten.