Kurzgefasst

Bis Mitte des 18. Jahrhunderts waren Parks private Gärten adeliger und wohlhabender Bürger/innen. Erst mit der zunehmenden Urbanisierung verbreitete sich das Konzept der öffentlichen Parks. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts unterlag die Betreuung der städtischen Parks, Gärten und Fußwege dem Stadtarchitekten. 1875 übernahm die Stadt den heutigen Stadtpark, der von Edouard André auf dem Gelände der ehemaligen Festungsbauten angelegt wurde. 1939 entstand das Park- und Friedhofsamt, das während der deutschen Besatzung 1940-1944 zwischenzeitlich in Gartenamt umgetauft wurde. Seit 1961 arbeitet der Service Parcs als eigenständige Dienststelle. 

Service Parcs

Zu den Aufgaben des Service Parcs gehören die Pflege der Grünflächen und Parks, die Baumpflege, der Blumenschmuck, die Instandhaltung der Spielplätze und Sportplätze im Freien, die Bereitstellung von Kompost für die Bewohner/innen der Stadt, die Betreuung von Gärtnerei- und Floristiklehrlingen sowie das Aufstellen der Weihnachtsbäume in der Adventszeit. 

Bäume auf öffentlichen Plätzen

Über die Jahre hinweg haben sich viele Fotografen an den Bäumen auf den öffentlichen Plätzen der Stadt erfreut und Aufnahmen gemacht, die heute in der Photothèque de la Ville de Luxembourg eingesehen werden können.

Place d'Armes

Die Place d’Armes ist das Zentrum der Stadt und wird im Volksmund auch „Salon der Stadt“ genannt. Bereits in den 1920er Jahren konnte man hier prächtige Bäume wie die Rosskastanie bestaunen. Zu dieser Zeit hatten diese Bäume bereits ein Alter von 60 bis 80 Jahren erreicht. Ab 1939 wurden neue Bäume gepflanzt. Diesmal hat man sich für Linden entschieden. Die genaue Unterart kann heute nicht mehr bestimmt werden, jedoch könnte es sich um Winterlinden gehandelt haben, da diese dem Klima besser angepasst waren. Heute stehen auf der Place d’Armes Platanen, die äußerst robust und hitzeverträglich sind und sich gut schneiden lassen.

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Place Guillaume II

Auch die Place Guillaume II (Knuedler) war in den zwanziger Jahren überwiegend mit Linden bepflanzt. Da die Auswahl an Baumarten damals nicht so groß war, wurde des Öfteren auf dieselben zuverlässigen Arten zurückgegriffen. 

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Der Stadtpark

Früher war der Stadtpark viel dichter bepflanzt. Es gab wesentlich mehr Bäume und weniger Gehwege. Mit der Zeit wurde der Park an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst. 

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Kataster

Am 22. April 1992 empfiehlt die vom Schöffenrat der Stadt mit der Neuorganisation des städtischen Gartenamts beauftragte Firma die Einrichtung eines Inventars der gesamten Grünanlagen, einschließlich der vom Gartenamt angelegten und gepflegten Bäume. 

Bis zum 12. April 1990 wurden Baumdaten nicht oder nur sehr unzureichend aufgestellt; es bestanden keine Aufzeichnungen, weder in Papierform in einer Kartei noch auf topografischen Lageplänen, wie es in zahlreichen anderen europäischen Städten und Hauptstädten schon teilweise in den 1970er Jahren der Fall war.

Jedoch wurde bereits vor diesem Datum insbesondere wegen der erkannten Notwendigkeit, aber auch aufgrund eines in einer deutschen Fachzeitschrift erschienenen Fachartikels beschlossen, ein Baumkataster mit allen notwendigen Daten zur Verwaltung aller vom Grünflächenamt zu pflegenden Bäumen aufzubauen. 

2007 erteilte die Stadt ebenfalls einer Firma, die sich in Luftbildaufnahmen spezialisiert hatte, den Auftrag, mittels neuer Luftaufnahmen, die Baumstandorte auszuwerten.

So konnte in 24 Monaten das Baumkataster ohne langwierige terrestrische Aufnahmen in fast vollem Umfang erfasst werden.