Beschreibung
Die Konzession für das Winkler-Manderscheid-Grabdenkmal ist 2003 abgelaufen. Erworben wurde die Grabkonzession 1912 für Charles-Guillaume Winkler (1888-1912), einen alleinstehenden Friseur, der mit nur 24 Jahren bei einem Unfall in Paris verstorben war. Seine Eltern, Charles Winkler (1850-1932) und Susanne Manderscheid (1862-1945) besaßen in der Rue de l'Eau ein Lebensmittelgeschäft, das ihr ebenfalls alleinstehender Sohn Henri (1891-1937) führte.
Ihre Tochter Alice (1893-1972) heiratete den Ingenieur Auguste Wirion (1890-1961), der 1926 seinen Abschluss an der École spéciale des Travaux Publics (Fachschule für Hoch- und Tiefbau) in Paris gemacht hatte. Er begann für die Straßenbauverwaltung zu arbeiten und war ab 1928 als Bezirksingenieur von Diekirch und ab 1933 als Bezirksingenieur von Luxemburg tätig. In diesem Zeitraum gehörte Auguste Wirion der Sonderkommission für die Gestaltung mehrerer Spazierwege in der ehemaligen Festung Luxemburg an.
Wirion war auch ein aktives Mitglied der Société d'Hygiène Mentale (Gesellschaft für geistige Gesundheit), die zu seinen Ehren einen bronzenen Siegeskranz auf seinem Grabmal anbringen ließ. Bei seinen öffentlichen Vorträgen sprach Auguste Wirion unter anderem über das Thema Wasserqualität. 1950 wurde Auguste Wirion zum Leiter der Straßenbauverwaltung ernannt. Diesen Posten hatte er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1955 inne. Die Vorbereitungsarbeiten für die Kanalisierung der Mosel gehörten zu den wichtigsten Projekten seiner Laufbahn. Das Grabdenkmal besteht aus zwei Teilen. Die Stele erinnert an die Familie Winkler und geht bis ins Jahr 1937, das Todesjahr von Henri Winkler, zurück. Das Grabdenkmal wurde 1961 anlässlich des Todes von Auguste Wirion (1961) geschaffen. Die Stele steht als Symbol für das Leben und wird von einer wunderschönen Bronzesignatur des Künstlers Jean-Théodore Mergen (1884-1972) geziert. Das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst (MNHA) hat einige Werke dieses Bildhauers in seine Sammlung aufgenommen. Auf dem Flachrelief ist eine vom antiken Griechenland inspirierte Szene dargestellt, die den Verstorbenen lebend und in aufrechter Haltung zeigt.