Beschreibung
Die im Jahr 1936 erteilte Grabkonzession „Edouard Hastert“ wurde 2015 von der Stadt Luxemburg übernommen. Sie erinnert an die Geschichte eines Pioniers der Beton- und Mörtelindustrie.
Emmy Berchem (1877–1968), Tochter des Kaufmanns Gustave Berchem aus Luxemburg, hatte eine exponierte Reihe auf Feld 14 des Liebfrauenfriedhofs gewählt, um das Andenken ihres Mannes Pierre-Edouard-Théodore Hastert (1872–1936) zu ehren. Aus ihrer Ehe gingen keine Nachkommen hervor. Edouard Hastert war der Sohn von Pierre Hastert (1836–1910), der in der ehemaligen Festungsanlage Cavalier Jost (Rue Aldringen) zunächst eine Schokoladenfabrik (Hastert Frères) betrieb und dann dort das erste Elektrizitätswerk der Stadt Luxemburg errichtete. Édouard absolvierte ein Ingenieurstudium und war Mitglied des „Fauna Vereins“ in Luxemburg. Von 1893 bis 1898 arbeitete er für das Stahlunternehmen Thyssen in Bruchhausen. Anschließend zog es ihn nach Budapest, wo er den Bau einer Fabrik leitete. Als er 1906 nach Luxemburg zurückkehrte, trat er in die Dienste der Gesellschaft für Hochöfen Düdelingen (S. A. des Hauts Fourneaux de Dudelange) und arbeitete fortan als Ingenieur in der Fabrik in Dommeldingen. 1915 kehrte er zum Unternehmen Thyssen in Duisburg zurück und zog 1919, im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens, wieder nach Luxemburg. Seine Erfahrung brachte ihm den Posten des technischen Leiters bei der Aktiengesellschaft Ciments d’Esch ein, die später den Namen Société anonyme des Ciments luxembourgeois annahm. Von 1929 bis zu seinem Tod leitete er die Gesellschaft als Geschäftsführer. In dieser Funktion gründete er das Labor für Mörtel- und Betonversuche, dessen wissenschaftliche Erkenntnisse es Luxemburg ermöglichten, weltweit eine Vorreiterrolle bei der Vermarktung dieses neuen Baumaterials zu erlangen. Hastert fungierte außerdem als Verwaltungsratsmitglied der Matériaux S. A. (1923) und als geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied der Briqueteries de Steinfort S. A. (1923). Bis zu seinem Tod setzte er sich als Arbeitgebervertreter bei der Rentenversicherung ein.
Das Mahnmal aus poliertem schwarzem Granit besteht aus drei Grabsteinen mit leicht geneigten Seitenflächen. Außer dem Akronym R.I.P. sind keine religiösen Hinweise auf dem Grab zu finden. Der zentrale Grabstein ist etwas erhöht und listet die Namen der hier bestatteten Verstorbenen auf.