„Wunnquartier Stade“: ein Wohnbauvorhaben im Herzen der Stadt
Der Ideenwettbewerb betrifft das Areal des zum Josy-Barthel-Stadion gehörenden Geländes sowie der weiteren Umgebung, wo sich ein Fußballplatz, eine Sporthalle, eine Tennisanlage sowie die Gebäude des CGDIS (vormals Service Incendie et Ambulances) und des Service Hygiène (Dienststelle Hygiene), das Recyclingcenter, ein Kraftwerk, eine Kinderkrippe sowie die Gebäude des Franziskanerordens mitsamt einer Freifläche befinden.
83 % des etwa 10 Hektar großen Geländes stehen im Eigentum der Stadt Luxemburg, das restliche Land gehört der Kongregation der Franciscaines de la Miséricorde (Franziskanerinnen der Barmherzigkeit).
Der Standort liegt in Nähe des Stadtzentrums und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die durch den Ausbau des Tramnetzes ausgehend von der Place de l'Etoile in Richtung Mamer noch verbessert wird. Durch die Umsetzung des Projekts „Wunnquartier Stade“ behält die Route d'Arlon ihre Funktion als Hauptverkehrsachse, welche die Hauptstadt mit den umliegenden Gemeinden im Westen verbindet. Was die sanfte Mobilität angeht, so sollen auf der Route d'Arlon ein Radweg als Radfahrstreifen neben der Fahrbahn und zusätzliche Stationen des vel'OH!-Fahrradverleihsystems eingerichtet werden. Darüber hinaus ist geplant, Wege für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen anzulegen, um das neue Wohnviertel an die Grünflächen in der Umgebung (Rollingergrund, Limpertsberg, Belair) anzubinden.
Das Areal eignet sich somit bestens für die Umsetzung eines Bauvorhabens im Sinne der Nutzungsmischung, wobei das vorrangige Ziel des Bürgermeister- und Schöffenkollegiums der Stadt Luxemburg in der Schaffung von Wohnraum besteht.
Schaffung von vielfältigen und erschwinglichen Wohneinheiten
Ziel dieses Ideenwettbewerbs ist es, das betroffene Areal durch die Schaffung von vielfältigen und erschwinglichen Wohneinheiten in ein Wohnviertel umzuwandeln. Neben Wohnungen sollen auch Einkaufsmöglichkeiten, Orte, die der Gemeinschaft als Treffpunkt und Aufenthaltsstätte dienen können, Kinderkrippen, eine Begegnungsstätte, Sportanlagen, Spielplätze usw. entstehen – Infrastruktureinrichtungen und Dienste, die für eine hohe Lebensqualität der zukünftigen Bewohner/innen des Stadtviertels unerlässlich sind.
Ein Ideenwettbewerb in zwei Phasen mit Bürgerbeteiligung
Der städtebauliche Ideenwettbewerb wird in zwei voneinander getrennten Phasen abgewickelt, bei denen die Bürgerbeteiligung eine wesentliche Rolle spielt: Das Bürgermeister- und Schöffenkollegium möchte in einen Dialog mit der Öffentlichkeit treten, um die Vorschläge der Bürger/innen berücksichtigen und ein Bauvorhaben umsetzen zu können, das den tatsächlichen Anforderungen der Bevölkerung entspricht.
Phase I
Am Samstag, den 18. Mai 2019 wurde eine offene europaweite Ausschreibung veröffentlicht, die sich an qualifizierte Stadtplaner/innen richtete, die im Rahmen einer anonymen Bewerbung eine erste Entwurfsidee einreichen konnten.
Am 14. und 15. Januar 2020 behielt eine Auswahlkommission nach erfolgter Aktenprüfung und einer ersten Auswertung der Entwürfe sieben Projekte zurück. Die Kommission setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Luxemburg, des Ministeriums des Innern, des Ministeriums für Wohnungswesen, der Nationalen Gesellschaft für verbilligtes Wohneigentum ( Société nationale des habitations à bon marché, SNHBM), der Architekten- und Ingenieurkammer ( Ordre des Architectes et des Ingénieurs-Conseils, OAI) und der Kongregation der Franciscaines de la Miséricorde sowie einem Professor für Architektur der Universität Luxemburg und mehreren internationalen Expertinnen und Experten zusammen.
Die ausgewählten Entwurfsideen wurden zunächst dem Gemeinderat präsentiert und vom 21. Januar bis 1. Februar 2020 in anonymer Form öffentlich ausgestellt. In dieser Etappe hatten die Bürger/innen die Gelegenheit, sich aktiv an der Ausarbeitung des neuen Entwurfs zu beteiligen: Die im Austausch mit den Bürgern gesammelten Ideen wurden an die Teilnehmenden des Ideenwettbewerbs weitergeleitet und, sofern möglich, in den Entwürfen berücksichtigt.
Phase II
Phase II bestand aus einer Mehrfachbeauftragung der ausgewählten Teams (consultation rémunérée), deren Namen zu diesem Zeitpunkt bekanntgegeben wurden. Dazu wurde ein Werkstattverfahren mit engem Austausch zwischen der Jury und den Teilnehmenden durchgeführt. Insgesamt fanden 3 Workshops, ein Zwischenkolloquium und eine abschließende Sitzung der Jury statt. Aufgrund der mit der Gesundheitskrise verbundenen Einschränkungen musste der Zeitplan des Projekts „Wunnquartier Stade“ während des Verfahrens geändert werden.
Am 1. April 2021 entschied eine Auswahlkommission über die zu prämierenden Teams unter Berücksichtigung der Umsetzung der Anmerkungen aus der Bürgerbeteiligung und der Jury:
- 115060 – Projekt „Smart Q – Parc central“
- 121019 – Projekt „LIVING IN THE FOREST – WUNNLAND“
- 196971 – Projekt „Hortus Colossus“
- 352413 – Projekt „cityzen“
- 918475 – Projekt „Quartier Belved'air, un parc habité“
Vom 27. April bis zum 14. Mai 2021 wurden die fünf ausgewählten Projekte ausgestellt, damit die Öffentlichkeit ihre Anmerkungen abgeben konnte, die anschließend an die Teams weitergeleitet wurden.
Am 25. November 2021 hat die Auswahlkommission einstimmig „STADePARK“ (ehemals „Hortus Colossus“) als Gewinnerprojekt ausgewählt, das als Grundlage für das Projekt „Wunnquartier Stade“ dienen soll.
Am Mittwoch, den 8. Dezember 20221, haben die Stadt, vertreten durch Bürgermeisterin Lydie Polfer, und die Auswahlkommission des Ideenwettbewerbs, vertreten durch ihren Vorsitzenden Mathis Güller, die Ergebnisse des Wettbewerbs „Wunnquartier Stade“ im Rahmen einer Pressekonferenz in der ehemaligen Feuerwehrkaserne an der Route d'Arlon bekannt gegeben.
Weiterer Zeitplan
Auf der Grundlage des Gewinnerprojekts wird ein Teilbebauungsplan (PAP) ausgearbeitet, der vom Gemeinderat angenommen werden muss.
Nicht ausgewählte Teams der Phase I
Team 290266
Städtebau: Octagon Architekturkollektiv und Yo Studio
Landschaftsarchitektur: AREAL Landscape Architecture
Mobilitätsexpertise: BEST
Energieexpertise: Dipl.Ing. André Parniske
Städtebau: Beth Gali BBGG
Landschaftsarchitektur: EMBA
Mobilitätsexpertise: TR Engineering
Energieexpertise: Luxautec
Stadtplanung: Poliprograma
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