Beschreibung

Das Grab des Schriftstellers Batty Weber ist in zweifacher Hinsicht bekannt, denn es erinnert auch an seine Ehefrau, die Schriftstellerin Emma Weber-Brugmann.

Batty Weber wurde am 25. November 1860 in Rümelingen geboren. Seine Jugend verbrachte er in Dalheim und Stadtbredimus. Nach dem Abitur am Athénée de Luxembourg nahm er das Studium der Philologie an den Universitäten Berlin und Bonn auf. 1883 trat er in den Staatsdienst ein, wurde jedoch bald darauf als Publizist und Journalist für die Tageszeitung Obermosel-Zeitung, den Escher Courrier und die Wochenzeitung Das Luxemburger Land in Wort und Bild tätig. Von 1893 bis zu seinem Tod bekleidete Batty Weber verschiedene Funktionen in der Redaktion der Luxemburger Zeitung. Von 1885 bis 1928 nahm er außerdem die Funktion des Stenografen und danach des Chefstenografen der Abgeordnetenkammer und zeitweilig des Rats der Stadt Luxemburg wahr.

Mit seinen Kolumnen „Sonntagsplaudereien“ und „Abreisskalender“, in denen er mit viel Humor und Fingerspitzengefühl die lokale Gesellschaft, die menschlichen Beziehungen, die politische Landschaft und das kulturelle Leben seiner Zeit darlegte, schrieb der liberale Journalist Geschichte. Batty Weber hinterlässt über 7000 Texte und leistet damit einen kulturgeschichtlichen Beitrag für das Land Luxemburg. Auch auf literarischer Ebene war Batty Weber mit seinen Erzählungen, Romanen und Komödien sehr produktiv. Sein bekanntes Trauerspiel „De Schěfer vun Aasselburn“ ist im Zusammenhang mit den Debatten rund um die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an den Klöppelkrieg (Klëppelkrich) in Clerf zu sehen. Literarisch debütierte Batty Weber mit einer Reihe von Gedichten. Er veröffentlichte Werke auf Deutsch, Luxemburgisch und Französisch.

Batty Weber verstarb am 15. Dezember 1940. Er wurde in Mainz eingeäschert. Seine Urne wurde im kleinen Kreis auf dem Liebfrauenfriedhof beigesetzt.

Nach dem luxemburgischen Schriftsteller sind Straßen in Luxemburg, Bereldingen, Hesperingen, Petingen und Bartringen benannt. Im Park der Oberstadt erinnert bei Charly's Gare ein Denkmal an ihn. Der „Prix Batty Weber“ ist Luxemburgs nationaler Literaturpreis. Er wird seit dem Jahr 1987 alle drei Jahre an luxemburgische Schriftsteller/innen für ihr Gesamtwerk vergeben.

Zu den zahlreichen Werken von Batty Weber gehören: Den E'm Pe'tche kre't e Schlâg. De Pe't an de Paul an eng Möschtekaul. Zwee Monologen; À Mondorf. Comédie en deux actes, en prose (Prosakomödie in zwei Aufzügen); Der Lasso. Familiendrama in drei Aufzügen. (Als Manuskript gedruckt.); Fenn Kaß. Der Roman eines Erlösten; ´t Wonner vu Spe'sbëch. Operette a ve'er Akten; Aus dem Wartezimmer des Kriegs. Neutrale Kalenderblätter; Drei ass göttlech, Operette, Arme Pierrot! E Spill mat Gesank a ve'er Akten; De Schĕfer vun Aasselburn. Letzeburger Vollécksstéck a vĕer Akten;

Batty Webers zweite Ehefrau, Christiane-Joséphine, auch bekannt als Emma Weber-Brugmann, wurde am 4. Oktober 1877 in der deutschen Gemeinde Sommersdorf geboren. Ihr Vater stand in den Diensten von Herzog Adolf von Nassau, späterer Großherzog von Luxemburg. Emma Weber-Brugmann besuchte das Lehrerinnenseminar und erweiterte ihre Sprachkenntnisse durch Studienaufenthalte in Frankreich und England. Sie unterrichtete in Wiesbaden. 1904 heiratete sie Batty Weber. Sie nahm regen Anteil am gesellschaftlichen Leben und vertrat Luxemburg 1905 bei den Verhandlungen zum Internationalen Übereinkommen für den Mädchenschutz in Genf. 1906 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für die Interessen der Frau. Im Jahr 1909 setzte sie sich im Mädchenlyzeums-Verein für die Gründung der Mädchenschule ein. 1933 gründete sie die Frauenzeitschrift Die Luxemburgerin. Zeitschrift für die gesamten Fraueninteressen Luxemburgs, die bis zum Jahr 1937 verlegt wurde.

Literarisch trat Emma Weber-Brugmann durch Veröffentlichungen in der Luxemburger Zeitung unter dem Pseudonym „Eine Freundin“ in Erscheinung. In der Zeitung rezensierte sie auch die in Leipzig erscheinenden Bände der Edition Tauchnitz. Sie übersetzte die Biografie von Irénée Mouget über Kaiserin Eugénie und die Komödie Les Taupes („Die Maulwürfe“) von Edmond Dune. Sie stand in Kontakt mit dem deutschen Schriftsteller Hans Carossa. Emma Weber-Brugmann starb am 12. Dezember 1964.

In Gedenken an ihren Ehegatten veröffentlichte sie anlässlich seines 10. Todestages die zwei Aufsatzsammlungen Batty Weber im Spiegel seiner Zeitgenossen (1950) und Unterwegs.