Der „Mobilitéitsplang“

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Kurzgefasst

Der „Mobilitéitsplang“ ist ein Strategiedokument, das die Ziele im Bereich der städtischen Mobilität festlegt, die bis 2035 erreicht werden sollen, und als Leitfaden für alle umzusetzenden Maßnahmen dienen wird. Er berücksichtigt sowohl die verschiedenen Fortbewegungsmittel (zu Fuß, mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln, motorisiertem Individualverkehr) als auch die verschiedenen Gründe für die Fortbewegung (Arbeits-, Schul-, Berufs-, Privatwege usw.). Der Plan stellt zudem sicher, dass alle durchgeführten Maßnahmen und Aktionen im Bereich der städtischen Mobilität auf koordinierte und effiziente Weise umgesetzt werden, um die zuvor festgelegten Ziele zu erreichen.

Der „Mobilitéitsplang“ der Stadt Luxemburg beinhaltet eine Analyse der bestehenden Verkehrsinfrastrukturen und -angebote und beschreibt zudem, welche Infrastrukturen und Angebote notwendig sind, um die Erreichbarkeit der Stadt und ihrer einzelnen Stadtteile auch in Zukunft zu gewährleisten – insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung der Hauptstadt, deren Grundlagen im Allgemeinen Bebauungsplan (plan d'aménagement général, PAG) festgelegt sind, das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum sowie die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klima- und Umweltschutz.

Bestandsaufnahme: Analyse

Die Analyse der aktuellen Situation der städtischen Mobilität in Luxemburg-Stadt hat eine genaue Bestandsaufnahme nach Fortbewegungsmitteln ermöglicht:

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind das effizienteste Transportmittel auf dem Gebiet der Hauptstadt: Die Tram, das Rückgrat der städtischen Mobilität, bedient mehrere Knotenpunkte und verbindet die wichtigen Verkehrsachsen in der Stadt (Kirchberg, Stadtzentrum, Bahnhofsviertel, Bonneweg und demnächst Cloche d'Or), während die städtischen Busse sowohl innerhalb der Stadtteile als auch zwischen ihnen verkehren. Die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel macht diese Art der Fortbewegung besonders attraktiv.

Angesichts der Ausbauperspektiven und Anpassungsmöglichkeiten verfügen die öffentlichen Verkehrsmittel über ein großes Potenzial zur Optimierung der Mobilität von morgen.

  • In Bezug auf den Radverkehr wurden in den letzten Jahren erhebliche Verbesserungen erreicht, sei es durch den Ausbau des Radwegenetzes, durch Anpassungen zur Erhöhung der Sicherheit oder durch entsprechende Dienstleistungen (Einrichtung von Fahrradstellplätzen usw.). Das Fahrradverleihsystem zur Selbstbedienung vel’OH! bietet ein hochwertiges, leistungsstarkes und bequemes Fortbewegungsmittel mit zahlreichen Vorteilen wie beispielsweise die Bereitstellung von Elektrofahrrädern und das dichte Netz von Verleihstationen in der Hauptstadt und den umliegenden Gemeinden.

Die Analyse hat jedoch auch gezeigt, dass es viele geteilte Wege gibt, auf denen sich Radfahrer/innen den Raum mit dem Fußverkehr oder sogar dem motorisierten Verkehr teilen müssen. Die Einrichtung separater Radwege ist daher eine wichtige Maßnahme bei der zukünftigen Erweiterung des Radwegenetzes, um das Radfahren in der Stadt zu fördern und sicherer zu machen und das Potenzial dieser umweltfreundlichen Fortbewegungsart voll auszuschöpfen.

  • Was den Fußverkehr betrifft, so können kurze Strecken dank der vorhandenen Infrastruktur problemlos zurückgelegt werden. Ein dichtes Netz von Fußgängerüberwegen garantiert sichere Querungen, und technische Infrastrukturen wie Brücken, Überführungen und Aufzüge, die es Fußgängern ermöglichen, topografische Barrieren zu überwinden, stellen einen echten Mehrwert dar.
  • Die Analyse des motorisierten Individualverkehrs zeigt eine fast vollständige Auslastung des Straßennetzes, insbesondere im Stadtkern und zu den Stoßzeiten. Angesichts der bestehenden Urbanisierung und des notwendigen Ausbaus des öffentlichen Verkehrsnetzes sowie der sanften Mobilität ist das Potenzial für einen Ausbau des Straßennetzes stark eingeschränkt, wenn nicht gar unmöglich.
  • In Bezug auf das Parken besteht im gesamten Stadtgebiet eine ganzheitliche Verwaltung eines breiten Angebots an Stellplätzen im öffentlichen Raum, in Parkhäusern und P+R-Anlagen.

Demografische Entwicklung und Szenarien

Um eine wirksame Mobilitätsstrategie bis 2035 zu entwickeln, ist es wichtig, sowohl die Bevölkerungs- als auch die Arbeitsplatzentwicklung zu berücksichtigen. In der Tat ist bis 2035 ein Anstieg der Einwohnerzahl von Luxemburg-Stadt um 46 % (+57 000) wahrscheinlich, und auch bei den Arbeitsplätzen ist ein bedeutender Aufwärtstrend zu erwarten (+30 %; +50 000 Arbeitsplätze). Dieses Wachstum stellt eine der größten Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft dar: Die Zahl der zurückgelegten Wege – alle Fortbewegungsmittel zusammengenommen – würde von 857 000 (im Jahr 2020) auf 1 144 000 bis 2035 steigen (+33 %).

In diesem Zusammenhang untersucht der „Mobilitéitsplang“ verschiedene Szenarien, um die Auswirkungen bestimmter Parameter oder Maßnahmen auf die städtische Mobilität zu ermitteln. Wenn man – bis 2035 – einen Modal Split mit 51 % zurückgelegten Wegen durch sanfte Mobilität und öffentliche Verkehrsmittel und 49 % zurückgelegten Wegen durch motorisierten Individualverkehr anstrebt, erweist sich ein bedeutender Ausbau des öffentlichen Verkehrs als unerlässlich, ebenso wie die Umsetzung von Maßnahmen zugunsten der sanften Mobilität sowie von Maßnahmen, die die Nutzung motorisierter Individualverkehrsmittel einschränken. Angesichts der Zunahme der zurückgelegten Wege aufgrund einer wachsenden Wohn- und Arbeitsbevölkerung und der Überlastung des Straßennetzes ohne echte Erweiterungsmöglichkeiten muss es das Ziel sein, die absolute Zahl der Fahrten mit dem motorisierten Individualverkehr auf dem Niveau von 2020 zu halten, da dies die einzige denkbare Lösung ist, um bis 2035 eine effiziente städtische Mobilität zu gewährleisten.

Strategien und Maßnahmen

Zur Festlegung von Mobilitätsstrategien befasst sich der „Mobilitéitsplang“ mit den Stärken und Schwächen der verschiedenen Verkehrsmittel und legt den Schwerpunkt auf die Herausforderungen, die sich stellen, sowie die Maßnahmen, die zu ihrer Bewältigung ergriffen werden müssen.

  • Um der steigenden Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass Bus und Tram eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellen, ist es unerlässlich, das bestehende Angebot zu optimieren (Schnelligkeit, Priorisierung gegenüber anderen Verkehrsmitteln, Schaffung von Direktlinien, um häufiges Umsteigen zu vermeiden, Vermeidung einer Überlastung von Haltestellen usw.), die Infrastruktur zu erweitern (Einrichtung leistungsfähiger Korridore für Busse und von Alternativrouten für die Tram usw.) und die Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel zu erhöhen.
  • Im Bereich der sanften Mobilität ist es wichtig, das Rad- und Fußwegenetz weiter auszubauen, um schnelle und durchgängige Wege zu ermöglichen (Verdichtung des Netzes innerhalb der Stadt, Ausbau der Verbindungen zu angrenzenden Gemeinden, Optimierung der Ampeleinstellungen usw.), die Wege sicherer zu machen (Einrichtung separater Routen für jede Nutzungsart, Maßnahmen zur Vermeidung von Gefahrensituationen und Konflikten zwischen verschiedenen Nutzungsarten usw.), das bestehende Dienstleistungsangebot zu optimieren (Einrichtung zusätzlicher Fahrradständer und -käfige usw.) und die Infrastrukturen für alle zugänglich zu machen (Absenkung von Bordsteinen, Erweiterung des Orientierungssystems für sehbehinderte Menschen usw.).
  • In Bezug auf das Straßennetz wird eine Optimierung des Autobahnverkehrs rund um die Hauptstadt sowie der Ausbau von Peripherie-Verbindungen als notwendig erachtet, um Transitverkehr zu vermeiden und den Verkehr in der Stadt zu entlasten. Die Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel und der sanften Mobilität ist angesichts der Zunahme der zurückgelegten Wege bis 2035 unerlässlich. In bestehenden Stadtvierteln stellt die Verkehrsberuhigung im Hinblick auf eine bessere Lebensqualität eine Priorität dar. Hinsichtlich neuer Stadtviertel (PAP) ist die Anbindung an Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und sanfte Mobilität bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen, um eine optimale Erreichbarkeit zu gewährleisten. Im Bereich des Parkens ist eine Neubewertung oder sogar Neuausrichtung erforderlich (Parkgebühren, Parkdauer, Anwohnerparken usw.), um eine effiziente Mobilität bis 2035 zu gewährleisten.