Beschreibung
Dreißig Jahre Beobachtung der luxemburgischen Vogelzüge: 1863 bis 1894/von Alphonse de la Fontaine/von Fr. Reuter-Chomé
Das Grabdenkmal „Famille Léon de la Fontaine“ ist ein Beispiel für einen neuen Typus in Form einer Bank, in der Granit und Bronze miteinander kombiniert sind. Im Mittelpunkt des Grabmals befindet sich das Familienwappen, darüber eine Kapelle mit gotischem Gewölbe. Diese wird von einem Tympanon mit keltischem Kreuz überragt. Die Haken dienen zur Aufnahme von Blumenkränzen zu Ehren der Verstorbenen.
Im Grab sind François Joseph Albert Léon de la Fontaine (geboren am 18. November 1819, gestorben am 5. Februar 1892) und Angehörige seiner Familie bestattet. Der Großvater von Léon de la Fontaine, Gaspard Théodore Ignace (1787–1871), war Gouverneur des Landes Luxemburg (von 1841 bis 1848), sowie 1848 erster Präsident der Abgeordnetenkammer, sein Bruder der Nationaldichter Edmond de la Fontaine (1823–1891). Der Rechtsanwalt Léon de la Fontaine war Mitglied der Constituante (verfassungsgebenden Versammlung) des Jahres 1848. 1866 bekleidete er das Amt des Generaldirektors der Finanzen. Zur Zeit des Londoner Vertrages vom 11. Mai 1867 hatte er das Amt des Generaldirektors der Justiz inne. Im selben Jahr wurde er korrespondierendes Mitglied der Société des Sciences naturelles, der heutigen Sektion für Naturwissenschaften, Physik und Mathematik des Institut Grand-Ducal.
1851 heiratete er Anne-Marie Jos. Collart, eine Tochter des Eisenhüttenbesitzers Charles Joseph Collart aus Dommeldingen. Aus dieser Ehe entstammt Charles Théodore (geboren am 7. Februar 1852), der nach seinem Tod am 16. September 1929 ebenfalls im Familiengrab bestattet wurde. Seine Gemahlin folgte ihm 1937 nach. Théodore de la Fontaine war in den Jahren 1896–1901 Mitglied der Abgeordnetenkammer. Sein am 19. Juli 1897 geborener Sohn Jean-Marie wurde am 25. März 1970 im Familiengrab beerdigt. Jean-Marie de la Fontaine war Eigentümer der Ruinen von Schloss Siebenbrunnen. Er war verheiratet mit Barbe Jungblut und gründete die luxemburgische Gesellschaft für Tierschutz.
Seine am 24. August 1854 geborene Tochter Marie A. Joséphine heiratete den Oberst Baron Anatole de Blarer de Wartensee, der aus einer schweizerischen Aristokratenfamilie stammte. Sie starb am 5. November 1919 in Paris, ihr Leichnam wurde nach Luxemburg überführt. Das Ehepaar Blarer – de la Fontaine ist in diesem Grab bestattet.
Alphonse de la Fontaine, der Bruder des Nationaldichters Edmond de la Fontaine und von Léon de la Fontaine, wurde am 5. Juli 1825 in Luxemburg geboren. Nach dem Absolvieren des Athénée de Luxembourg schrieb er sich an der Forstwirtschaftsschule in Nancy ein. 1848 wurde der junge Ingenieur Hilfsforstmeister, 1851 dann Garde Général des Forêts. 1854 schlug er eine andere Laufbahn ein und wurde Bezirkskommissar in Grevenmacher, dann im Bezirk Luxemburg. 1893 übernahm er den Posten des Regierungskommissars bei der Banque Internationale à Luxembourg. Alphonse de la Fontaine ging als Gründer der Société des Sciences naturelles (1853) in die Geschichte ein. Von 1864 bis 1896 war er Kurator der Sammlungen dieser Gesellschaft und setzte alles daran, ein Nationalmuseum mit einer naturwissenschaftlichen Abteilung zu schaffen. Er trat durch wissenschaftliche Publikationen im Bulletin de la Société des Sciences Naturelles hervor.
1861 wurde Alphonse de la Fontaine durch den König und Großherzog zum Ritter des Ordens der Eichenkrone ernannt, 1871 zum Offizier dieses Ordens. 1882 verlieh ihm der Kaiser von Österreich das Ritterkreuz des Kaiserlich-Österreichischen Franz-Joseph-Ordens.
Léon de la Fontaine veröffentlichte u. a.: Notiz zu „Polypodium aculeatum, Linné“. (An den botanischen Verein zu Luxemburg). Recueil des Mémoires et des Travaux publiés par la Société botanique du G.-D. de Luxembourg, 9-10 (1883-1884); Notiz zu Asplenium germanicum, Weis. Recueil des Mémoires et des Travaux publiés par la Société botanique du G.-D. de Luxembourg, 11(1885-1886); Notice sur les Fougères de la flore luxembourgeoise. Recueil des Mémoires et des Travaux publiés par la Société botanique du G.-D. de Luxembourg (1885-1886).
Publikationen von Alphonse de La Fontaine: 1865-1872. Faune du pays de Luxembourg ou Manuel de zoologie contenant la description des animaux vertébrés observés dans le pays de Luxembourg, Luxemburg (1865–1872); Trente années d'observations sur les migrations des oiseaux de la faune Luxembourgeoise: Années 1863 à 1894, in Publications de l'Institut grand-ducal de Luxembourg, section des Sciences naturelles et mathématiques, Luxemburg, 1897; Histoire d'un loup hydrophobe: d'après des documents officiels, Extrait de: Publications de l'Institut royal grand-ducal, section des sciences naturelles, Luxemburg, 1874.