Beschreibung

Bernard Graf wurde 1831 in Merscheid geboren. Nach seinem Studium am Athénée de Luxembourg wurde er zum Professor des Untergymnasiums Diekirch ernannt. Zu dieser Zeit, im Jahr 1861, veröffentlichte er im Programm des Untergymnasiums Diekirch seinen „Beitrag zur Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Brandenburg“. Bernard Graf wurde danach auf einen Lehrstuhl als Professor am Athénée Royal Grand-Ducal berufen. Die Geschäftswelt interessierte ihn ebenfalls. So erwarb er im Jahr 1869 Anteile an der Zuckerfabrik „Der Fortschritt“ in Diekirch und 1873 an der Société des laminoirs et forges du Luxembourg. Im Kulturbereich war Bernard Graf Mitbegründer der Société de lecture, deren Ziel es war, einen Lesesaal einzurichten und Weine, Spirituosen und Esswaren für die Mitglieder der Gesellschaft und Dritte zu kaufen und zu verkaufen.

Im Jahr 1900 war er Mitglied des Ausschusses der Historischen Sektion des Großherzoglichen Instituts. Er verstarb im Schloss von Grevels (Gemeinde Bartringen) bei seiner Schwester Eugénie Graf, Gemahlin des Bürgermeisters der Stadt Luxemburg Alphonse Munchen. Bernard Graf war mit Marie Ulveling (1836-1899) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, der spätere Arzt Charles Henri Ernst Graf (*1858) und Julie Graf (*1860), die 1887 François Martin Victor Rischard (1857-1934) heiratete. Bernard Graf hatte eine Parzelle auf dem Liebfrauenfriedhof erworben, auf der er ein repräsentatives Denkmal zu Ehren seiner Frau errichten ließ. Bernard Graf folgte seiner Frau ein Jahr später in den Tod. Bernard Graf war Offizier des Ordens der Eichenkrone (Ordre de la Couronne de Chêne). 

Seine Tochter heiratete den Doktor der Rechtswissenschaften Victor Rischard, der 1893 zum Friedensrichter im Kanton Capellen und im Anschluss daran zum Richter am Gericht in Diekirch ernannt wurde. Victor Rischard gehörte dem Verwaltungsausschuss des Central-Hospiz zu Ettelbrück an. 1904 wurde er zum Vizepräsidenten des Bezirksgerichts Luxemburg ernannt. Ab 1924 bekleidete er bis zu seiner Pensionierung das Amt des Generalstaatsanwalts. Er verstarb versehen mit den Sakramenten der Heiligen Kirche am 18. Juni 1934 und wurde zivilrechtlich beigesetzt. Der Trauerzug bewegte sich ohne Blumen und Kränze von seinem Wohnsitz am Bd Joseph II, Nr. 9 zum Liebfrauenfriedhof. Am 6. Dezember 1950 folgte ihm seine Gemahlin, Julie Graf, in eine bessere Welt. Auf Wunsch der Verstorbenen fand die Beisetzung im engsten Kreis statt.

Victor Rischard wurde im Jahr 1926 zum Kommandeur des Ordens der Krone von Italien (Ordine della Corona d’Italia) und zum Offizier des Ordens der Eichenkrone (Ordre de la Couronne de Chêne) ernannt.