Beschreibung
Die 1890 erteilte Grabkonzession wurde 2011 an die Stadt Luxemburg abgetreten. Seither steht das Grabmal, das an eine bedeutende Industriellenfamilie erinnert, unter dem Schutz der Stadt.
Das Grab beherbergt die sterblichen Überreste von Marie-Barbe Julie Pescatore (1822–1890). Sie hatte 1843 Léon Sigisbert Lamort (1819–1872) geheiratet, den Sohn von Jacques Lamort, Gründer der Buisson-Papiermühle in Senningen. Léon Lamort war Gründungsaktionär der Gesellschaft der Hochöfen Société des Hauts fourneaux de Luxembourg (Esch-sur-Alzette) und Gründer der Schmiede- und Walzwerke Forges et Laminoirs de Luxembourg (Hollerich). Darüber hinaus führte er die Papiermanufaktur in Senningen. Von 1862 bis 1872 vertrat Léon Lamort als Mitglied der Handelskammer die Papierbranche. Er verstarb in Senningen. Seine Frau ließ sich später in Luxemburg nieder, was die Beantragung einer Grabkonzession auf dem Liebfrauenfriedhof erklärt. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor: Eugène (1844–1918), Marie (1847–1894), Maurice, Lucien (1860–1941) und Léon (1862–1923). Auch Sohn Lucien (1860–1946), Ehemann von Anne Amberg (1862–1945), der Tochter des berühmten Cafébetreibers und Komponisten Adolphe Amberg Junior, fand im Grab der Familie seine letzte Ruhestätte. Lucien Lamort war Elektroingenieur und betrieb eine Akkumulatorenfabrik in Luxemburg. Darüber hinaus war er als Börsenmakler, Versicherungsvertreter und 1930 Aktionär der Holding Comtext tätig. Die Tochter von Lucien Lamort und Anne Amberg, Jeanne (1901–1914), wurde bei ihren Eltern bestattet. Ihr Sohn Charles (1900–1930) war Ingenieur. Er war unverheiratet und wurde wie auch sein Bruder Maurice-Henri Lamort (1896–1905) in der Familiengrabstätte beigesetzt. Die übrigen vier Kinder des Paares, Julie, Marie, Louise und Sybille, ruhen jeweils neben ihren Ehegatten.
Charakteristisches Merkmal der Grabstätte ist das Kenotaph, das sich in der Mitte erhebt. Auf der Vorderseite des Mahnmals prangt die Gravur „Famille Lamort-Pescatore“. Das Kenotaph ist mit einem Kreuz im Hochrelief geschmückt. Daneben sind die Namen der Verstorbenen aufgeführt. Am Ende dieser Liste schließt die Inschrift mit dem Akronym R.I.P. Unten ist das Kenotaph zu beiden Seiten mit Granitblöcken eingefasst. Die gen Himmel gerichteten Eckpfeiler aus Granit mit bronzenen Fackeln darauf sowie das Bronzegeländer sind heute nicht mehr erhalten. Das Grabmal ist nicht signiert.