Beschreibung

Die 1905 erteilte Grabkonzession wurde von der Stadt Luxemburg übernommen, die das Grabmal zum Gedenken an den Schlossherrn von Bartringen unter Schutz gestellt hat.

Die Familie de Colnet gehört einer alten Adelsfamilie an, deren männliche Mitglieder den Beruf des Glasmachers ausübten. Ihre Titel reichen bis zur Herrschaft der französischen Könige Karl (1438) und Ludwig (1464) zurück. Der luxemburgische Zweig der Familie ließ sich um 1479 unter Bischof Ludwig von Bourbon im Fürstbistum Lüttich nieder.

Jean-François Léon Alexandre de Colnet d’Huart (1821–1905) wurde in Bartringen geboren und ist dort auch gestorben. Der als Alexandre de Colnet geborene Junge wurde von Victor-Thérèse-George de Chelaincourt und seiner Frau Auguste-Elisabeth-Sophie Baronesse d’Huart adoptiert. Er erbte das Schloss Bertrange und konnte das Prädikat „d’Huart“ sowie ihren Adelsstatus übernehmen. Jean-François Léon Alexandre studierte Physik und Mathematik in Lüttich und Paris. Nach seiner Rückkehr nach Luxemburg machte er erfolgreich Karriere: 1847 wurde er zum Leutnant des luxemburgischen Kontingents für die Garnison des Deutschen Bundes ernannt. Im Jahr 1852 wurde seine Ernennung zum Lehrer am Progymnasium in Echternach endgültig bestätigt. Zudem begründete er zu jener Zeit die „Loge St. Jean de l'Espérance“ in der langjährigen Abteistadt Echternach mit. Im Jahr 1857 wurde er zum Lehrer am Luxemburger Athénée ernannt. Sein politisches Engagement begann 1866, als er Mitglied der Ständeversammlung für den Kanton Luxemburg wurde. Von Dezember 1866 bis September 1869 war er Generaldirektor für Finanzen und öffentliche Bildung. Im Rahmen dieser Tätigkeit hatte er die Kosten für die Schleifung der Festung Luxemburg zu verwalten. De Colnet wurde 1869 zum Direktor des Athénée ernannt und war von 1889 bis 1905 Mitglied des Staatsrats. Von 1885 bis 1896 war Jean-François Léon Alexandre de Colnet d’Huart Bürgermeister von Bartringen.

Sein Sohn Jean-François (1862–1945) de Colnet d’Huart hatte Marie de Maringh (1863–1933) geheiratet, eine Hofdame von I.K.H. Großherzogin Charlotte, die aus Berg/Nennig stammte. 1914 wurde Jean-François Sekretär unter I.K.H. Großherzogin Maria-Adelheid, 1918 schließlich Kammerherr und Sekretär der Großherzogin für die Angelegenheiten des Großherzogtums, und ab 1919 diente er als Hofmarschall. Von 1928 bis zum Tod seiner Frau im Jahr 1933 war er als Sekretär für die Angelegenheiten des Großherzogtums in Den Haag tätig. Im Jahr 1925 wurde er zum „Grand Maréchal“ befördert. Zudem war Jean-François Präsident der „Compagnie d’Assurances la Nationale“. Von 1910 bis 1923 war er Vorsitzender der Sektion für Naturwissenschaften, Physik und Mathematik des Großherzoglichen Instituts. Im Jahr 1926 wurde er mit dem Titel „Kommandeur des Ordens der Eichenkrone“ ausgezeichnet. Da er keine direkten Nachkommen hatte, vermachte er seinen Teil des Schlosses testamentarisch dem luxemburgischen Roten Kreuz, das dort ein Kinderheim einrichten sollte. Der übrige Teil des Schlosses wurde 1948 von einem anderen Nachkommen der Familie d’Huart gekauft. Seit jener Zeit betreut die Stiftung Colnet d’Huart dort junge Menschen.

Das aus dem Jahr 1905 stammende Grab wurde anlässlich der ersten Beisetzung errichtet. Es handelt sich um ein Grabmal aus Blaustein, das auf einer Plattform aus Grabplatten aus demselben Material ruht. Der obere Teil des Grabmals ist mit Klammern verziert, die den Eindruck eines Sarkophagdeckels verstärken. Die Grabstätte wird durch Eckpfeiler aus Blaustein begrenzt. Die Seiten sind von einem schmiedeeisernen Gitter mit vom Jugendstil inspirierten Ornamenten umschlossen. Die Grabplatte besteht aus poliertem schwarzem Granit. Darauf sind die Namen der Verstorbenen sowie ihre Titel und ihr Alter mit Buchstaben aus Bronze vermerkt. Das Grabmal umfasst auch einen Sockel, in dem ein Kreuz montiert werden kann. Er ist mit einer separaten Platte aus poliertem schwarzem Granit bedeckt.