Beschreibung
Jean-Bapiste Gellé wurde am 23. Juli 1777 in Kriechingen, dem heutigen Créhange in Lothringen, geboren und gilt als einer der Gründer des modernen Luxemburg. Seine Familie ließ sich 1786 in Luxemburg nieder. Sein Vater, der als Händler tätig war, erwarb den Titel eines Stadtbürgers und war Mitglied der Händlerzunft. Den Sekundarunterricht absolvierte Gellé am Athénée. Im Laufe seines Lebens haben ihn seine Erfahrungen im Zusammenhang mit den verschiedenen historischen Umstände stark geprägt: in seiner Jugend das Ancien Régime, als junger Erwachsener die französische Republik, und schließlich die Belgische Revolution und die Einrichtung einer eigenen Verwaltung in dem ab 1839 unabhängigen Großherzogtum Luxemburg.
In den Dienst der Stadt Luxemburg trat Gellé am 1. November 1796 als stellvertretender Sekretär ein – zur Zeit der französischen Herrschaft. Bereits ein Jahr später schlug er eine Beamtenlaufbahn in der Zentralverwaltung des Landes ein und arbeitete sich schnell zum Büroleiter und später Abteilungsleiter der Präfektur des Département des Forêts (Abteilung Wälder) hoch, welches auch das heutige luxemburgische Hoheitsgebiet umfasste. Mit seinem Eintritt in die Verwaltung trat er auch der Freimaurerloge Enfants de la Concorde fortifiée bei, der er zwischen 1815 und 1846 fünf Mal als Ehrwürdiger Meister vorstand. Jean-Baptiste Gellé war einer der Mitbegründer des Cercle Constitutionnel, deren Zielsetzung es war, die Grundsätze der Freiheit zu verbreiten und den Menschen die Republik näherzubringen.
Der Sturz Napoleons I. tat seiner Karriere keinen Abbruch. Der ehemalige Abgeordnete und spätere Direktorialrat des Departement Forêts, Jean-Georges Willmar, wurde zum Gouverneur von Luxemburg ernannt und sorgte dafür, dass Gellé seinen Posten behalten durfte und beförderte ihn sogar zum Generalsekretär der Regierung und später zum Kanzler der Provinzialstände, der sogenannten „États Provinciaux“.
Gellé war bewusst, dass Frieden, Wohlstand und Fortschritt wesentlich von Wissen abhängen, und so setzte er sich entschlossen für die Bildung des Volkes ein. 1817 schlug er vor, im ganzen Land Schulen mit guten Lehrkräften zu eröffnen, die eine ausgezeichnete Ausbildung erhalten hatten. Die Zentralverwaltung rief diesbezüglich vorübergehend eine Jury ins Leben, der Gellé als Sekretär angehörte. Ziel dieser Initiative war es, die Gemeinden dazu anzuregen, neue Schulen zu gründen oder das Angebot bestehender Schulen zu verbessern, den Lehrberuf wieder attraktiv zu machen und das Ausbildungsniveau zu steigern. Neben seiner Stelle als Sekretär der Provinz-Kommission für die Verwaltung und Leitung der Grundschulen hatte er auch gleichzeitig den Posten des Inspektors des Distrikts Luxemburgs inne. Er verfasste zahlreiche Dienstanweisungen, die auch offiziell in Kraft traten.
Die Belgische Revolution von 1830 stellte all diese Projekte auf den Kopf und als Orangist trat Jean-Baptiste Gellé in die Verwaltung des Athénée ein. Von 1830 bis 1835 war er auch als Kanzler der Regierung tätig, danach war er Mitglied der Regierungskommission, deren Handlungen sich auf die Stadt beschränkten. Während der Belgischen Revolution war nur noch die Hauptstadt des Großherzogtums unter der Kontrolle des König-Großherzogs. Alle anderen Teile des Landes standen unter belgischer Herrschaft. Wilhelm II. der Niederlande ernannte Gellé 1840 zum Mitglied des Ausschusses, der mit der Ausarbeitung einer luxemburgischen Verfassung betraut war, und übertrug ihm offizielle Aufgaben. Jean-Baptiste Gellé nahm zudem das hohe Amt des Leiters der Zivilverwaltung an. 1843 stand er dem Ausschuss vor, der mit der Umsetzung des neuen Bildungsgesetzes betraut war. 1845 wurde Gellé von den Wählern des Kantons Luxemburg zum Mitglied der Luxemburger Stände (États du Luxembourg) gewählt.
Am 16. März 1847 verstarb der Regierungsberater plötzlich an seinem Wohnsitz in der Rue du Marché-aux-Herbes. Sein Trauerzug wurde von mehreren tausend Menschen sowie allen angesehenen Persönlichkeiten des Kantons begleitet. Da er bei seinem Tod nicht verheiratet war, fiel sein Vermögen seiner Schwester Cathérine zu, für die Jean-Baptiste Gellé tiefe Zuneigung empfand. Gellé wurde bereits zu Lebzeiten für seine Verdienste ausgezeichnet: 1822 hatte ihm Wilhelm I., König der Niederlande, den Orden vom Niederländischen Löwen verliehen, Wilhelm II. hatte ihn zum Kommandeur dieses Ordens ernannt, nachdem er ihn mit den Ehrenzeichen des Kommandeurs ausgezeichnet hatte, und verlieh ihm schließlich noch die Verdienstmedaille des Ritters vom Stern des Ordens der Eichenkrone. Der belgische König hatte ihn zum Kommandeur des Leopoldordens ernannt.
Mit ihrem Testament vom 29. April 1874 vermachte Catherine Gellé (1778–1876), Schwester von Jean-Baptiste Gellé, ihr gesamtes Vermögen der Stadt Luxemburg und dem Bureau de bienfaisance (Abteilung für wohltätige Zwecke), um hiermit den „J. B. Gellé“-Stipendienfonds einzurichten, um hiermit ein armes Kind der Stadt Luxemburg zu unterstützen. Ein eventueller Einnahmenüberschuss sollte jährlich den Ärmsten der Stadt zugute kommen. Die Fondation Gellé wurde durch den großherzoglichen Erlass vom 30. Oktober 1878 zugelassen. Die Stadt Luxemburg hat zum Gedenken an Jean-Baptiste Gellé eine Straße nach ihm benannt. Nur die Kirche weigerte sich, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Am 16. März 1848 soll zum Gedenken an den ersten Todestag von Jean-Baptiste Gellé ein Mitgliederverzeichnis des Freimaurerordens auf seinem Grab abgelegt worden sein. Die Zeitung „Der Volksfreund“ widmete ihm im Juli 1848 eine sechsteilige Biografie. Dank der Schenkungen und Legate von Cathérine Gellé konnte die Stadt Luxemburg die Konzession für das Grab von Jean-Baptiste Gellé erhalten.
Conscient du fait que la paix, la prospérité et le progrès se construisent sur les connaissances, Gellé s’est engagé avec fermeté pour l’instruction populaire. En 1817, il proposait de doter le pays d’écoles préposés de bons instituteurs bénéficiant d’une excellente formation. L’administration centrale allait mettre en place un jury temporaire duquel Gellé allait faire partie en tant que secrétaire. L’objectif était de porter les communes à créer des écoles ou améliorer l’offre de celles qui existaient, de rendre les carrières de maîtres d’écoles attrayantes et d’élever le niveau d’instruction. Gellé allait cumuler son poste de secrétaire à la commission provinciale pour l’administration et la direction de l’instruction primaire le poste d’inspecteur du district de Luxembourg. Nombreuses sont les instructions qui étaient préparées de sa plume et qui officiellement entraient en vigueur.
La Révolution belge de 1830 allait bouleverser tous ces projets et l’Orangiste que fut Gellé est entré au bureau d’administration de l’Athénée. De 1830 à 1835, il conservait sa fonction de Greffier du Gouvernement, puis devint membre de la Commission de Gouvernement dont l’action fut limitée à la ville. Durant la Révolution belge, seule la capitale du Grand-Duché était restée sous contrôle du Roi-Grand-Duc. Les autres parties du territoire demeuraient sous autorité belge. Guillaume II nomma Gellé en 1840 dans la commission pour l’élaboration d’une constitution luxembourgeoise et lui confia des missions officielles. Il accepta la haute fonction de chef des services civils. En 1843, il se trouvait à la tête de la commission chargée de faire exécuter la nouvelle loi sur l’enseignement. En 1845 les électeurs du canton de Luxembourg nommèrent Gellé comme membre des États du Luxembourg. Le 16 mars 1847 le Conseiller de Gouvernement s’éteignit subitement à son domicile, rue du Marché-aux-Herbes. Son convoi funéraire était accompagné de plusieurs milliers de personnes, ainsi que de toutes les notabilités du canton. Décédé en tant que célibataire, sa fortune était revenue à sa sœur Catherine pour laquelle J.B. Gellé avait eu une très grande affection. Les mérites de Gellé furent reconnus déjà de son vivant : en 1822, Guillaume Ier, Roi des Pays-Bas lui avait conféré l’Ordre du Lion Néerlandais, Guillaume II allait l’élever au rang de Commandeur de cet ordre et lui remit également les insignes de commandeur d’abord, puis ceux de chevalier de l’Etoile de la Couronne de Chêne. Le Roi des Belges l’avait promu Commandeur de l’Ordre Léopold. Par voie testamentaire du 29 avril 1874, Catherine Gellé (1778-1876), sœur de Jean-Baptiste avait légué toute sa fortune à la Ville de Luxembourg et au bureau de bienfaisance pour la constitution d’une bourse d’étude « J.B. Gellé » pour un enfant pauvre de la ville. Tout surplus de revenu annuel sera au bénéfice des plus pauvres. La Fondation Gellé fut accréditée par l’arrêté grand-ducal du 30 octobre 1878. La Ville de Luxembourg a fait nommer une rue à la mémoire de J.B. Gellé. Seule l’Église lui avait refusé les derniers honneurs. Le 16 mars 1848, un recueil de membres de la franc-maçonnerie aurait été déposé sur la tombe de J.B. Gellé pour commémorer le premier anniversaire de son décès. La feuille période Der Volksfreund lui consacrait en juillet 1848 une biographie en six suites. Grâce aux dons et legs de Catherine Gellé, la concession de la tombe de J.B. Gellé a pu être conservée par la ville de Luxembourg.