Beschreibung
Die Konzession für das Aschengrab wurde 1989 erworben und 2019 an die Stadt Luxemburg abgetreten. Es befindet sich in der 1971 angelegten Erweiterung des Friedhofs Notre-Dame. Dort wurden 1981 die ersten Aschengräber errichtet. Obwohl seit 1972 die Einäscherung von sterblichen Überresten der Erdbestattung gleichgestellt ist, wurde die Beisetzung einer Urne in einer traditionellen Grabstätte nach wie vor akzeptiert. Die Stadt Luxemburg bewahrt die Konzession, um das Andenken des Musikers Johny Glesener zu ehren.
Johny Glesener (1914–1989) war ein luxemburgischer Jazzpianist und Arrangeur, der am 5. April 1914 in Niederwiltz geboren wurde. Er gilt als einer der Pioniere der luxemburgischen Jazzmusik.
Johny Glesener war von Beruf Automechaniker. Er begann seine Karriere als Pianist in der Bar „Le Perroquet“ des Carlton-Hotels in der Rue Dicks. Später spielte er mit dem Sextett Andy Felten im Restaurant „An der Stuff“ in der Rue des Capucins. Er wurde zu Konzerten in die Schweiz, nach Belgien und Holland eingeladen. 1945 spielte er im Orchester des Engländers Tom Dalimore von Radio Luxembourg. Glesener spielte in verschiedenen Ensembles von Radio Luxembourg und machte sich als Musiker und Arrangeur international einen Namen. Im Jahr 1948 gründete er sein eigenes Orchester „Johny Glesener“. Das Ensemble trat auf Bällen, bei Tanztees, auf Hochzeiten, Modenschauen, Einweihungsfeiern, Tanzabenden, Firmen- und Kirmesfesten, Galaabenden, Abschlussfeiern usw. auf. Zudem spielte Glesener in den Jazz- und Tanzorchestern „All Stars“ und „The Brothers“. Er bildete feste Ensembles mit 7 bis 9 Musikern, darunter auch die berühmten „Johny Glesener Seven“. Für eine Reise nach Frankreich engagierte er Andy Felten und die Sängerin Lilly Collin. In Nancy machte Glesener mehrere Aufnahmen für das französische Radio. Anfang der 1950er Jahre begleitete er mit seiner Band im Ausland bekannte Sängerinnen und Sänger wie Les Soeurs Etienne, Vico Torriani und Suzy Solidor. In Straßburg wurde ihm die musikalische Leitung des französischen Fernsehens anvertraut.
Zu seiner Diskografie und seinen eigenen Kompositionen gehören die Hits von 1967 „Dis-lui, ami“ und „Christina“ aus der Feder von Johny Glesener und Johny Horn. Sein „AMIPERAS Marsch“ (1966) war in Luxemburg ein großer Erfolg.
Neben dem rhythmischen Klavier spielte Glesener auch Gitarre, Vibraphon, Akkordeon, elektronische Orgel und Kontrabass.
Bei Radio Luxembourg moderierte er die Sendungen „Piano Moods by Johny Glesener“ (1944–1948), „Kulturell Hallef Stonn“ und „Zum Thema Jazz“ bis in die 1970er Jahre. Er war Mitglied der Jury des Béierlidd Concours.
Bei den Aschengräbern hat die Stadt Luxemburg auf eine große Einheitlichkeit geachtet und eine unpolierte Granitplatte mit gefräster und polierter Beschriftung vorgeschrieben.