Beschreibung

Die Schueberfouer ist DER große Jahrmarkt in Luxemburg, der jedes Jahr Ende August/Anfang September auf dem Glacis stattfindet, einem am Rande des Stadtzentrums gelegenen großen, freien Gelände. In der Regel wird schon im Juli mit dem Aufbau des traditionellen Eingangsportals im Norden des Jahrmarktgeländes begonnen. Die Gastwirte kommen als erste unter den Schaustellern ab Ende Juli. Ab diesem Zeitpunkt muss die große Parkfläche nach und nach von Fahrzeugen frei gemacht werden, damit die Lastwagen der Schausteller Platz haben.

Die Fahrgeschäfte nehmen den Glacis einige Tage vor der Eröffnung in Besitz und werden hierzu von anderen Jahrmärkten in Belgien, Frankreich, Österreich, Deutschland oder Luxemburg gebracht.

So treffen bei der Schueberfouer Schausteller/innen aus ganz Europa zusammen.

Aber die Schueberfouer bedeutet nicht nur Tempo und Nervenkitzel. Mit ihren Restaurants (einzigartig in der Großregion), ihren Buden und ihrer Krämerstand-Allee (Allée Scheffer) knüpft sie an ihre historischen Ursprünge als jährlicher Markt der Stadt Luxemburg an. Bei einem Besuch des Jahrmarkts sollten Sie unbedingt „gebakene Fësch“ (Backfisch) „Gromperekichelcher“ (Kartoffelpuffer, eine luxemburgische Spezialität) oder knusprige Waffeln probieren, nicht zu vergessen den „Schapp-Nougat“, den Sie auch noch zuhause genießen können, sofern Sie Ihr Tütchen bis dahin nicht schon geleert haben.

Geschichte

Unsere Schueberfouer hat eine lange Geschichte und gehört zu den wenigen luxemburgischen Traditionen, die noch heute gefeiert werden. Noch bevor die Schueberfouer ins Leben gerufen wurde, gab es bereits Pläne für einen großen Jahrmarkt der Stadt Luxemburg.

Schließlich wurde der Markt von Johannes dem Blinden, dem König von Böhmen und Graf von Luxemburg, mit der Charta vom 20. Oktober 1340 gestiftet. Darin heißt es unter anderem: „Er [der Markt] beginnt jedes Jahr am Vorabend des Bartholomäus-Fests und dauert ohne Unterbrechung acht ganze Tage lang.“ Dies erklärt, warum der Beginn der Schueberfouer immer an das Datum 24. August gebunden ist, den Tag des heiligen Bartholomäus.

Der Name „Schueberfouer“ leitet sich vom ersten Ort ab, an dem der Markt abgehalten wurde, der „Schuedbuerg“, die sich auf dem Plateau du Saint-Esprit (Gerichtsviertel) befand. Aus „Schuedbuerg“ wurde zunächst „Schuedbermiss“ und dann „Schuebermëss“. In anderen Quellen wird die Ansicht vertreten, dass es einen Zusammenhang zum deutschen Ausdruck „Schober“ gibt, der früher einen überdachten Ort zur Lagerung von Heu bezeichnete.

Bis zur Französischen Revolution

Die Schueberfouer war bis zur Französischen Revolution über nahezu 450 Jahre ein großer Markt, der zusammen mit einem Viehmarkt stattfand, dem sogenannten „Marché de la Saint-Barthélémy“ (Bartholomäus-Markt). Sie wurde lange Zeit an einer Kreuzung der wichtigsten europäischen Handelsrouten abgehalten und war von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Es wurden Tuch, Porzellan und Waren aller Art verkauft.

Mit der Zeit wurde der Platz zu eng. Nach der Rodung der Bäume auf dem Limpertsberg im Rahmen der Befestigungsarbeiten für die Stadt siedelte die „Fouer“ im Jahr 1610 dorthin, in die Nähe ihres aktuellen Standorts im Norden der heutigen Allée Scheffer.

Die Verwandlung in einen Vergnügungsmarkt

Im 18. Jahrhundert begann die Schueberfouer, sich nach und nach in einen Vergnügungsmarkt zu verwandeln. Es wurden dort Konzerte veranstaltet, es wurde getanzt, man spielte Geschicklichkeitsspiele … Natürlich aß man auch und leerte dabei das eine oder andere Gläschen! 1844 kamen die ersten Unterhaltungsprogramme hinzu.

1893 zogdie Schueberfouer um, um nach der Schleifung der Festung Luxemburg die Bebauung des Limpertsberg nicht zu behindern, auf das Glacisfeld, wo sie heute noch stattfindet.

Die Anfänge der modernen Schueberfouer

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden ein (nicht besonders riesiges) Riesenrad und eine Achterbahn Teil des Spektakels.

Von da an nahmen immer stärker mechanisierte und hochentwickelte Attraktionen das Jahrmarktgelände in Besitz, ohne dabei jedoch die Restaurants und Krämerstande zu verdrängen. So konnte die über 670 Jahre alte Schueberfouer ihren besonderen Charakter zwischen Tradition, Markt, Jahrmarkt und kulturellem Ereignis bewahren. Sie ist stark in der luxemburgischen Gemeinschaft verankert und heute mehr denn je der Ort der Begegnung par excellence und vor allem ein Termin, den man einfach nicht versäumen darf.

Lämmy, das Maskottchen

Lämmy ist das Maskottchen der Schueberfouer. Das Jahrmarkt-Schaf – ja, Lämmy ist ein Schaf – wurde von Emile Schlesser entworfen, dem 1986 geborenen, für seinen ausdrucksstarken Zeichenstil bekannten und unter dem Künstlernamen „Milli“ firmierenden Comic-Zeichner.

Das Plakat

Im Januar 2020 wurde von der Stadt Luxemburg ein Wettbewerb zur Gestaltung eines Werbeplakats für die Schueberfouer ausgeschrieben. Dieses Jahr schmückt das von Amarylis Hibon entworfene Motiv das Plakat für die Schueberfouer 2024, das den 2. Preis gewonnen hatte.

Aufbau der Schueberfouer auf dem Glacis

2017 wurde der Aufbau der Schueberfouer komplett überarbeitet, und zwar oberirdisch im Hinblick auf die Inbetriebnahme der Tram sowie unterirdisch im Bereich der technischen Anlagen. Da sich dieser Aufbau in den letzten zwei Jahren bewährt hat, wird er größtenteils beibehalten.

So sind die großen gastronomischen Betriebe im Nordwesten des Glacis angesiedelt, während sich die Fahrgeschäfte und Läden auf attraktive und abwechslungsreiche Weise auf dem restlichen Messegelände verteilen.

Mit einer Fläche von 4,44 ha bleibt die Fläche der Schueberfouer genauso groß wie 2019. Darüber hinaus verfügt die Anlage über 8 Zugänge für Besucher/innen („E1“ bis „E8“).

Das Eingangsportal

Das Eingangsportal am Haupteingang zur Schueberfouer misst 18 × 18 Meter. Es ist mit diversen Lichteffekten ausgestattet und wurde 2007 durch eine Künstlergruppe unter der Leitung von Rik Van Kerchove geschaffen.

Nach dem Aufbau wurden Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt.

Das mit dem Aufbau des Portals beauftragte Unternehmen verfügt über die nötige Erfahrung und ist dafür verantwortlich, dass der Bau den geltenden Sicherheitsstandards entspricht.

Fouer Shop

Zu verschiedenen Zeitpunkten wird ein mobiler „Fouer Shop“ auf dem Jahrmarktgelände unterwegs sein. Dort können Sie „Lämmy“, das Maskottchen der Schueberfouer, als Stofftier oder Schlüsselanhänger erwerben, aber auch T-Shirts und Polohemden, Aufkleber und andere Souvenirs mit dem Motiv der Schueberfouer.

Die Einnahmen aus den durch den „Fouer Shop“ verkauften Produkten gehen an Wohltätigkeitsorganisationen.

Staatsangehörigkeit der Schausteller/innen

Herkunftsländer der Schausteller:

  • Luxemburg: 41.7 %
  • Frankreich: 24.1 %
  • Deutschland: 23.6 %
  • Belgien: 8.8 %
  • Niederlande: 1.8 %