Tiere in der Stadt
Zahlreiche Tiere leben in der Stadt mit dem Menschen zusammen. Neben den Haustieren gibt es auch weitaus weniger erwünschte Gäste. Viele wilde Tiere haben sich an städtische Lebensbedingungen angepasst, unter denen sie leichter all das finden, was sie brauchen. Nur ein natürliches Gleichgewicht ermöglicht es den Tierpopulationen, sich ohne große Probleme anzupassen.
Hunde
In der Stadt gibt es zweifelsohne mehr Hunde als Katzen. Doch auch wenn sie perfekt gezähmt sind, können sie zum Beispiel durch ihr Gebell oder ihre Ausscheidungen belästigen. Wussten Sie, dass der Service Hygiène (Dienststelle Hygiene) jährlich 500 Tonnen Hundekot von den öffentlichen Plätzen der Stadt entfernt?
Bürgersinn, die Beachtung bestimmter Regeln und ein gesunder Menschenverstand sollten für jeden Hundehalter und jede Hundehalterin selbstverständlich sein.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Sie sollten die von der Stadt in allen Stadtteilen eingerichteten eingezäunten Plätze nutzen, in denen Ihr Hund seine Notdurft verrichten kann. Vergessen Sie nicht, die „Bravo“-Beutel zu verwenden, um die Exkremente aufzusammeln (Art. 9 der Allgemeinen Polizeiverordnung der Stadt Luxemburg (Règlement général de police) verpflichtet alle Hundebesitzer/innen, die Exkremente ihres Hundes aufzusammeln). Die Standorte der Rasenflächen und weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik „Spaziergänge mit dem Hund“.
Katzen
Katzen sind sehr beliebte Haustiere. Für Katzenbesitzer/innen gelten bestimmte Verantwortlichkeiten und Regeln, an die sie sich halten müssen.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Es wird empfohlen, keine Nahrung außerhalb der Wohnungen zu hinterlassen. Diese kann andere Tiere anlocken (Füchse, Ratten usw.).
- Gemäß der Großherzoglichen Verordnung vom 5. Dezember 2018 ist jede Katze mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Die Daten der elektronisch gekennzeichneten Katzen werden in einer computergestützten Datenbank gespeichert. Dieselbe Verordnung sieht vor, dass jede Katze mit Zugang ins Freie kastriert oder sterilisiert sein muss.
Tauben
Einst wegen ihres Fleisches oder ihrer Flugfähigkeiten domestiziert, dann in die Freiheit entlassen und heimisch gemacht, hat die Stadttaube in der Stadt verwilderte Bevölkerungen hervorgebracht (in anderen Worten: sie ist ein Haustier, das wieder verwildert ist). Doch ihre Verbreitung und ihre „Nebenwirkungen“ kann man auch als schädlich ansehen.
- Taubenkot verschmutzt Gehwege, Fahrbahnen und Fahrzeuge, greift den Stein von Denkmälern und Gebäuden an und begünstigt die Entwicklung von Schimmelpilzen.
- Die Taube kann Viruskrankheiten (Psittakose) oder Parasiten (Zecken, Flöhe usw.) auf den Menschen übertragen.
Was die Stadt Luxemburg unternimmt:
- Der Einsatz von Körnern mit empfängnisverhütenden Produkten wurde eingestellt, um die Verwendung von Chemikalien zu vermeiden, die in die Nahrungskette von Beutegreifern gelangen könnten.
- Am Square Brasseur, in der Rue d’Anversund der Rue Antoine Godart wurden Taubenschläge eingerichtet. Ziel ist hierbei, die lokale Taubenpopulation zu binden, die Gesundheitsüberwachung sicherzustellen und eine Populationskontrolle zu ermöglichen.
- Die Stadt schützt den natürlichen Lebensraum natürlich vorkommender Raubtiere, wie dem Uhu und dem Wanderfalken.
- Die Stadt reinigt regelmäßig den öffentlichen Raum.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Es wird empfohlen, den Nestbau von Tauben am eigenen Haus so weit wie möglich zu verhindern, indem Öffnungen abgedeckt und Löcher verstopft werden, zum Beispiel mit Netzen oder Maschendraht.
- Berühren Sie die Tauben nicht, vor allem, wenn diese einen kranken Eindruck machen. Wenden Sie sich an ein spezialisiertes Unternehmen.
- Gemäß der Gemeindeverordnung vom 23. Oktober 1967 ist das Taubenfüttern verboten.
Im Taubenschlag lassen sich die Vögel an einem für sie geeigneten Ort konzentrieren und leicht kontrollieren.
Der Taubenschlag ist offen, damit die Tiere jederzeit ein- und ausfliegen können. Sie kehren immer wieder dorthin zurück, denn er bietet einen geschützten Unterschlupf und ausreichend geeignete Nahrung.
Ein Applikator sterilisiert die gelegten Eier, indem sie geschüttelt und an Ort und Stelle zurückgelegt werden, so dass das Weibchen mit dem Brüten fortfahren kann. Ebenso können auch künstliche Eier verwendet werden.
Raben und Krähen
Die Krähe ist ein Vogel, der in Gemeinschaften lebt, deren Größe je nach Jahreszeit variiert. Wenn die Tiere in der Nähe von Häusern leben, können Schädigungen auftreten. In der Stadt Luxemburg wurden ungefähr 1100 Nester gezählt. Regelmäßige Zählungen ergaben eine Stabilisierung der Kolonien während der letzten Jahre.
Nachteile:
- Ihr Krächzen kann störend wirken, ist aber nur auf die Dauer von drei Monaten während des Nestbaus begrenzt.
- Der Kot verschmutzt Autos, Gehwege, öffentliche Sitzbänke usw.
Nutzen:
- Raben und Krähen sind nützlich und zählen zu den geschützten Tierarten.
- Sie befreien die Umwelt von Tierkadavern. Doch auf dem Speiseplan stehen noch andere Dinge: Nager, Insekten, Früchte, Eier usw.
Was die Stadt Luxemburg unternimmt:
Die Stadt Luxemburg hat einen Managementplan für im Stadtgebiet nistende Krähen ausgearbeitet und umgesetzt. Ziel des Managementplans ist es, eine langfristige Vorgehensweise im Umgang mit dieser geschützten Art auf dem Gebiet der Hauptstadt zu erreichen und gleichzeitig die unerwünschte Aufsplitterung und Verlagerung der Kolonien an eine Vielzahl anderer Orte mit Konfliktpotenzial zu verhindern.
Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten
Ihre personenbezogenen Daten werden gespeichert und verarbeitet, um einen Managementplan zu erstellen, der die Überwachung und Handhabung der Krähenkolonien auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg gewährleisten soll.
Die Verarbeitung der auf diese Weise erfassten personenbezogenen Daten erfolgt insbesondere durch die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung der Stadt Luxemburg, die im Rahmen ihrer Aufgabenbereiche tätig werden. Die Daten und Informationen zu Ihrer Person werden so lange aufbewahrt, wie es für diese Zwecke erforderlich ist. Sie können zur Weiterverarbeitung zu archivarischen Zwecken im öffentlichen oder historischen Interesse oder zu statistischen Zwecken (gemäß Art. 1 5. b) DSGVO) oder zur Übergabe an das Nationalarchiv Luxemburg gemäß dem Archivierungsgesetz (loi du 17 août 2018 relative à l'archivage) an den Service Archives (Dienststelle Stadtarchiv) der Stadt Luxemburg übermittelt werden.
Ihre personenbezogenen Daten werden unter Anwendung der organisatorischen und technischen Maßnahmen verarbeitet, die zur Gewährleistung ihrer Vertraulichkeit und Sicherheit festgelegt worden sind. Um ihre Weitergabe zu erleichtern, werden sie in einer Cloud-Umgebung gespeichert und verarbeitet. Pseudonymisierte und, soweit möglich, anonymisierte Daten werden an Empfänger weitergegeben, die einer Geheimhaltungspflicht unterliegen, wie z. B. das Planungsbüro, das im Auftrag der Stadt Luxemburg mit der Erstellung des Managementplans beauftragt wurde. Die Stadt Luxemburg nimmt keine automatische Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten vor.
Ratten
Im Allgemeinen leben in einer Stadt zu normalen Zeiten ebenso viele Ratten wie Menschen. Ratten siedeln sich vor allem in der Kanalisation oder auf ungenutztem Gelände an. Sie sind Überträger von Parasiten (Flöhe) und schwerwiegenden Krankheiten, wie Leptospirose und Hantavirose, die auch auf den Menschen übergehen können.
Was die Stadt Luxemburg unternimmt:
- Über 700 Kanalisationsschächte werden zweimal pro Jahr mit einem blutgerinnungshemmenden Mittel behandelt. Es wird jedoch ein Höchstmaß an Vorkehrungen getroffen, um die Verwendung dieser Chemikalien auf ein striktes Minimum zu beschränken und jeglichen Kontakt mit dem Wasser zu vermeiden.
- Der Einsatz eines computergestützten Fernzugriffssystems auf eine Karte und eine zentralisierte Datenbank ermöglicht die wirkungsvolle Steuerung der Interventionspunkte und eine Reduzierung der Umweltbelastung, da auf diesem Weg die Bekämpfungsmaßnahmen gezielter ausgerichtet werden können.
- Die Bestimmung der Verteilung von Ratten mit Hilfe von Ködern, die keinen Wirkstoff enthalten, soll den Einsatz von Bioziden vermindern.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Organische Abfälle und Fette gehören in die Mülltonne, nicht in die Kanalisation.
- Mülltonnen müssen gut verschlossen sein.
- Fleischabfälle oder gekochtes Essen dürfen nicht auf den Komposthaufen geworfen werden, wenn dieser für Nagetiere zugänglich ist.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leitungen ordnungsgemäß angeschlossen sind.
- Der Service Hygiène bietet eine erste kostenlose Rattenbekämpfung. Weitere Informationen bietet die Rubrik „Gemeinsam für eine saubere Stadt“.
Enten
Der Mensch tut den Tieren nichts Gutes, wenn er sie mit „unnatürlicher“ Nahrung füttert. Enten können sich auf diesem Weg Bakterien zuziehen, die sich zum Beispiel bei der Gärung von Brotresten in stehenden und von der Sonne erwärmten Gewässern bilden. Diese Krankheit heißt Botulismus und kann bei Verschlucken von verschmutztem Wasser oder beim Kontakt mit kranken Tieren auf den Menschen übertragen werden.
Steinmarder
Steinmarder können zu einer Belastung werden, wenn sie in Wohnhäuser eindringen und sich beispielsweise auf ausgebauten Dachböden oder in Zwischendecken niederlassen. Sie sind auch für Schäden an Isoliermaterialien oder Autokabeln „berühmt“.
Doch Steinmarder sind auch Verbündete: Sie sind die natürlichen Feinde von Mäusen, Ratten und Insekten, also nützliche Tiere.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Sie können sich schützen, indem Sie die Simse und Decken so herrichten, dass die Tiere nicht ins Haus gelangen können. Bringen Sie Autos in der Garage unter oder ändern Sie regelmäßig den Außenstellplatz.
- Reinigen Sie Ihr Auto regelmäßig, denn die Tiere folgen den Gerüchen, die sie bei der letzten Markierung hinterlassen haben.
Füchse
Diese Tiere werden zunehmend in der Stadt gesehen, wo sie von einem großen Nahrungsangebot angezogen werden, das der Mensch hinterlässt. Neue Gewohnheiten des Menschen stellen eine Störung des natürlichen Gleichgewichts von Füchsen dar.
Seit dem Einführen verstärkter Impfmaßnahmen zählt der Fuchs nicht mehr zu den Überträgern von Tollwut. Er ist nur noch Überträger eines parasitären Bandwurms (Echinococcus) und kann diesen in äußerst seltenen Fällen (bisher ist für Luxemburg kein Fall bekannt) über den Kontakt von Exkrementen mit später verzehrten Früchten oder Gemüse, aber auch über Haustiere weitergeben.
Was die Bürgerinnen und Bürger tun können:
- Hinterlassen Sie im Freien keine Reste von Fastfood-Mahlzeiten.
- Stellen Sie abends den Futternapf Ihrer Katze ins Haus.
- Waschen Sie Früchte, Gemüse und Salate, die in Bodennähe gezogen wurden, sorgfältig. Das Kochen von Lebensmitteln tötet Krankheitserreger ab.
Wespen
Menschen fürchten sich vor Wespen, doch diese Tiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie fressen in großen Mengen Fliegen, Mücken, Blattläuse, Raupen und Larven und sind deshalb auch eine Art natürliches Insektenvernichtungsmittel.
Es sind vor allem die Wespennester, die Probleme bereiten. Vorsicht: Nester können frei hängen und somit sichtbar sein, sie können aber auch unter der Erde verborgen sein. Dies hängt ganz von der Wespenart ab. Freihängende Nester, wie man sie an Häusern findet, sind eher klein und beherbergen nur ein bis zwei Dutzend Wespen.
Die Feuerwehr der Stadt greift nicht mehr ein, um Nester zu vernichten. Für die Insektenvernichtung sind mittlerweile spezialisierte Privatunternehmen zuständig. Andere Fachleute – insbesondere aus der Bienenzucht – versetzen die Nester ohne Einsatz chemischer Produkte (Informationen hierzu liefert beispielsweise das Haus vun der Natur).