Sich gesund ernähren

50 bis 100 m2 Gartenfläche genügen, um den Bedarf an Früchten und Gemüse für eine Person zu decken. Mit mehr als 250 Hektar Privatgärten, Gartensiedlungen und Obstplantagen sowie etwa 1100 Hektar Ackerland könnten sich die etwa 115 000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Luxemburg selbst versorgen - theoretisch.

Der größte Anteil an Lebensmitteln wird jedoch gekauft und im Restaurant oder in der Kantine verzehrt, was eine beträchtliche Auswirkung auf die Umwelt und die Gesundheit hat. Mit ihren Aktionen im Bereich der Verpflegung von Kindern mit ökologischen und saisonalen Produkten, dem Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen und Pestizide oder mit der Zusammenarbeit mit den Gartensiedlungen ist die Stadt Luxemburg bestrebt, zu einer gesunden Ernährung beizutragen.

Das Magazin „ECOlogique 2011//1“ liefert umfassende Informationen zum Thema gesunde Ernährung.

Gesundheit

Pestizide

Mit der Auswahl der Nahrungsmittel trifft man gleichzeitig eine Entscheidung, die Auswirkungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt hat. Essen wir beispielsweise Produkte aus ökologischem Anbau, so tun wir etwas für unsere Gesundheit, indem wir weniger Pestizide zu uns nehmen. Und das ist nicht unerheblich: Es besteht nachweislich ein Zusammenhang zwischen Allergien, Pestiziden und anderen chemischen Substanzen, die über unsere Lebensmittel, Kosmetikprodukte, Kleidung oder über unsere Umwelt in unseren Organismus gelangen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rubrik „Die Biodiversität fördern“ oder auf www.ounipestiziden.lu

Umwelt

Klima

Heute wissen wir, dass sich unsere Ernährungsgewohnheiten direkt auf die Erzeugung von Treibhausgasen, insbesondere CO­2, die Umweltverschmutzung und den übermäßigen Verbrauch von Trinkwasser auswirken. Der Transport importierter, nicht-saisonaler Produkte sowie die Produktion von Fleisch sind für die Freisetzung von Gasen in die Atmosphäre verantwortlich. Indem wir Produkte aus der Region kaufen, reduzieren wir den Ausstoß von Treibhausgasen, der beim Transport entsteht. Entscheiden wir uns zusätzlich für Produkte aus ökologischem Anbau, unterstützen wir eine Landwirtschaft mit geringen Auswirkungen auf die Ackerflächen.

 

Biodiversität

Insekten, Vögel und die Gewässerfauna leiden unter dem Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft. Profit versprechende Monokulturen sind empfindlich und führen zu einem höheren Bedarf an Pestiziden. Eine weitere Schattenseite: der übermäßige Verbrauch von Wasser für den Anbau in Gewächshäusern oder der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO). Gentechnisch veränderte Organismen neigen dazu, in unserem Ökosystem natürlich vorkommende Pflanzen zu verdrängen und stellen durch den Einsatz von Pestiziden und den Anbau von Monokulturen eine Bedrohung für die Biodiversität dar.

Soziale Auswirkungen

Beim Kauf von Lebensmitteln südlicher Länder aus fairem Handel („Fairtrade“) können wir sichergehen, dass unsere „kulinarischen Freuden“ mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, gerechter Entlohnung und ohne Kinderarbeit einhergehen: Unser Einkaufsverhalten kann also am anderen Ende der Welt messbare Auswirkungen haben.

Umweltbewusstes Handeln

Auch Sie können der Umwelt Gutes tun:

  • Schränken Sie Ihren Verzehr von Fleisch- und Wurstprodukten ein und reduzieren Sie so die Entstehung von Treibhausgasen.
  • Ernähren Sie sich mindestens einen Tag pro Woche nur vegetarisch.
  • Sie lieben Fleisch? Kein Problem – essen Sie bevorzugt Hühnerfleisch. Dessen Herstellung ist viel weniger belastend als die Herstellung von Fleisch von Wiederkäuern.
  • Essen Sie frische Produkte der Saison. Sie sind preiswerter und aromatischer. Verwenden Sie bevorzugt Produkte aus regionaler Erzeugung.
  • Meiden Sie Lebensmittel, die mit dem Flugzeug importiert wurden.
  • Trinken Sie das qualitativ hochwertige Leitungswasser der Stadt Luxemburg.
  • Bringen Sie Fisch auf Ihren Speiseplan, dieser ist gut für die Gesundheit. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt und das MSC-Siegel führt.
  • Reduzieren Sie Abfall, indem Sie Getränke in Mehrwegflaschen kaufen.
  • Überprüfen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck auf www.footprintnetwork.org.
  • Saisonkalender – Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz