Die Abfallverwaltung

Nach dem Gesetz über die Abfallverwaltung (Loi relative à la gestion des déchêts) obliegt den Gemeinden die Abfallverwaltung der auf ihrem Gebiet anfallenden gemischten kommunalen Haushalts- sowie ähnlicher Abfälle, einschließlich der Bioabfälle und anderer verwertbarer Abfallsorten, sowie das Ergreifen von Maßnahmen zur Abfallvermeidung. In der Stadt Luxemburg übernimmt der Service Hygiène (Dienststelle Hygiene) diese Aufgabe.

Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen ist die Stadt bestrebt, die Abfallverwaltung so zu gestalten, dass die Auswirkungen auf die Umwelt und der Energieverbrauch reduziert werden können, wobei folgende Prioritäten gesetzt werden:

  1. Vermeidung
  2. Vorbereitung zur Wiederverwendung
  3. Recycling
  4. jede andere Verwertung, insbesondere die Energierückgewinnung
  5. Beseitigung

Restabfälle und ähnliche Abfälle

Die Menge der gesammelten gemischten kommunalen Haushaltsabfälle sowie ähnlicher Abfälle zeigt eine rückläufige Tendenz. Dabei verfolgt die Stadt weiterhin das von der EU vorgegebene Ziel, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 50 % der gemischten Haushaltsabfälle für die Wiederverwendung zu nutzen.

Bioabfälle

In einer Studie zur Optimierung der Wiederverwertung von Haushaltsabfällen konnte nachgewiesen werden, dass der Anteil der biologisch abbaubaren Abfälle der grauen Abfallbehälter (Haushaltsabfälle) ein nicht zu unterschätzendes Potenzial an erneuerbarer Energie darstellt.

Im Oktober 2010 startete der Service Hygiène die getrennte Abfuhr von biologischen Hausabfällen. Seit Mai 2012 sind alle Stadtviertel daran beteiligt. Die Biomethanisierung findet in der Anlage Minett Kompost in Schifflange statt. Die Abfallsammlung wurde stetig verbessert und seit 2013 ist das aktuell genutzte Verfahren im Einsatz.

  • Sammlung von Küchenabfällen in den braunen Abfallbehältern und regelmäßige Abfuhr
  • Sammlung von Rasenschnitt in den braunen Abfallbehältern oder in Säcken, regelmäßige Abfuhr
  • Sammlung von losem Holz oder Holz in Behältern auf Anfrage
  • Entsorgung von Holzabfällen und Rasenschnitt auch im Ressourcencenter möglich
  • Entfernung der Behälter im öffentlichen Raum, da geeignete Alternativen bestehen

Verbrennung

Dank der Modernisierung der Abfallverbrennungsanlage des SIDOR konnte die Energieeffizienz verbessert werden, indem die zurückgewonnene Wärme nicht nur zur Stromerzeugung sondern auch zur Wärmelieferung an das Fernwärmenetz dient. Zusammen mit der Errichtung eines neuen Fernwärmenetzes der Verbrennungsanlage in Richtung Gewerbegebiet am Ban de Gasperich (Jahr 2015) wird die Bilanz der Kohlendioxidemissionen weiter verbessert. Infolge der Modernisierung der Verbrennungsanlage erlaubt es die aktuelle Leistung, die Verbrennung als Energierückgewinnung im Sinne der europäischen Richtlinie 2008/98/EG zu bewerten.

Recycling

Die Stadt Luxemburg stellt Privatpersonen die Logistik für die getrennte Abfallsammlung bereit: regelmäßige Abfuhr von Glas, von Papier und Karton sowie von PMG-Verpackungen (Plastikflaschen und -gefäße, Metall- und Getränkeverpackungen), die von Valorlux wiederverwertet werden.

Im Jahr 2013 feierte das Ressourcencenter (ehemals Recyclingcenter) sein 25-jähriges Bestehen. In der Stadt Luxemburg lebende Personen können hier auf umweltverträgliche Weise ihre wiederverwertbaren und gefährlichen Abfälle entsorgen.

Zahlreiche öffentliche Sammelstellen für Altpapier/Karton, Altglas, Textilien sowie leere Batterien stehen auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg bereit und ergänzen das Angebot, um das Recycling zu fördern. Siehe auch www.topographie.lu.

Öffentliche Veranstaltungen

Um den bei öffentlichen Veranstaltungen entstehenden Abfall deutlich zu reduzieren, wird seit 2013 stufenweise die Verwendung wiederverwendbarer Getränke- und Lebensmittelbehälter eingeführt. Jährlich werden über 100 000 Mehrwegbecher gemietet. Hinzu kommen über 1500 Anmietungen für Porzellangeschirr.

Interne Verwaltung

Einige Dienststellen der Gemeindeverwaltung führen seit Langem das Gütesiegel „SuperDrecksKëscht fir Betriber“ (Service Véhicules et maintenance (Dienststelle Fahrzeuge und Wartung) 1994, Service Circulation (Dienststelle Verkehr) 1995, Service Hygiène (Dienststelle Hygiene) 1996). Das Gütesiegel würdigt das Engagement dieser Dienststellen bei der Abfallvermeidung, -trennung und -wiederverwertung und ist ein Zeichen für den Willen der Stadt, die Umwelt zu schützen. Das Abkommen mit der SuperDrecksKëscht sieht die Ausweitung der Zertifizierung auf alle 154 kommunalen Gebäude vor. Im Jahr 2016 lag die Zertifizierungsrate der Stadt Luxemburg bei 90 %.