Beschreibung

Der 1813 verstorbene Jean Schaefer-Leysen aus Trier entstammte einer Familie, in der die Böttcherei lange Tradition hatte. Von seinen sieben Kindern zogen zwei Söhne nach Paris, sein dritter Sohn Antoine (31.10.1790–18.09.1852), ausgebildeter Böttcher, sattelte 1814 auf die Porzellanherstellung um. Antoine Schaefer stand zeit seines Lebens in Kontakt mit Ferdinand Pescatore, Bürgermeister der Stadt Luxemburg von 1844 bis 1848. Er führte ein Großhandelsgeschäft in der Grand Rue, in dem unter anderem deutsche Weine und Lebensmittel zum Verkauf angeboten wurden. 1837 ließ er sich in Luxemburg einbürgern. Kurz darauf trat er der Handelskammer bei. Bis 1852 gehörte er dieser wichtigen Einrichtung als Vertreter der Handeltreibenden an, von 1848 bis 1850 war er als Vorsitzender der Handelskammer tätig. Antoine Schaefer verstarb 1851 in Luxemburg, seine Ehefrau Anne-Marguerite Claus 1852. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: zwei Söhne, Ferdinand (1820–1893) und Constantin-Joseph Antoine (1824–1872), sowie die beiden Töchter Jeanne-Catherine, die ledig verstarb (1822–1875), und Anne-Marguerite (1825–1883), die später Jean-François Eydt (1808–1884) heiraten sollte, der als Architekt für die Stadt Luxemburg tätig war. 

Ferdinand Schaefer absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften in Paris, bevor er zu der 1856 gegründeten Banque Internationale stieß. Das elterliche Handelsgeschäft wurde 1857 verkauft. Constantin-Joseph Antoine war von 1865 bis 1866 als Schöffe für die Stadt Luxemburg tätig. Jean-François Eydt studierte Architektur in Dresden und Paris. 1834 nahm er seine Tätigkeit als Stadtarchitekt für die Stadt Luxemburg auf. Besonders hervorgetan hat er sich als Bauleiter bei der Errichtung des Rathauses, durch den Bau der überdachten Einkaufspassage in der Rue du Curé, die Anlegung der ersten Wasserleitung und die Errichtung des Wasserreservoirs am Fort Berlaimont. 1869, als die Schleifung der Festung und die Urbanisierung der Stadt Luxemburg in vollem Gange waren, ging Jean-François Eydt in Rente. Damit begann seine zweite Karriere als privater Architekt. In den letzten 15 Jahren seines Lebens machte er sich mit der Errichtung der Villa Vauban, der Villa Schaefer, des bischöflichen Konvikts und des Pavillons der Kind-Quelle in Bad Mondorf einen Namen. Jean-François Eydt wurde mit dem preußischen „Roten Adler-Orden“ ausgezeichnet und zum Offizier des Ordens der Eichenkrone ernannt. Am 28. April 1837 war Jean-François Eydt der Freimaurerloge Enfants de la Concorde Fortifiée beigetreten.