Analytischer Bericht
Live-Übertragung der Sitzung
Projekt für die ehemalige Polizeidienststelle am Bahnhof in der Rue Glesener
Frage von François BENOY
Für welchen Zweck das ehemalige Polizeigebäude am Bahnhof in der Rue Glesener künftig genutzt werden soll, ist derzeit nicht bekannt. In dem Gebäude sollte vorübergehend der Inkubator „House of Startups“ untergebracht werden, der in Kürze im Gebäudekomplex „Le Dôme“ in der Rue du Laboratoire seine Türen öffnet.
Bei der Gemeinderatssitzung vom 10. Juli 2017 haben Sie angekündigt, dass der Schöffenrat sich damit befassen werde, wie der bis 2024 laufende Mietvertrag für das Betreiben des Parkplatzes gegen eine Entschädigungszahlung vorzeitig gekündigt werden kann, um das Gebäude abzubrechen und an dieser Stelle ein neues Wohnprojekt realisieren zu können. Alternativ wäre es auch möglich, das Gebäude zur Schaffung von Wohnraum zu sanieren und zu renovieren. In diesem Fall muss geprüft werden, was unter Kostengesichtspunkten vertretbar ist. Der amtierende Schöffenrat bevorzugt die erste Option. Der Standort wäre in jedem Fall für ein Immobilienprojekt geeignet, da er leicht erreichbar und gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist.
Ich möchte dem Schöffenrat in diesem Zusammenhang folgende Fragen stellen:
- Was plant der Schöffenrat nach aktuellem Stand für diese große, in der Rue Glesener gelegene Parzelle, die Eigentum der Stadt Luxemburg ist?
Antwort von Lydie POLFER
Die Bürgermeisterin antwortet, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt vorgesehen gewesen sei, das besagte Gebäude für die Nutzung durch Startups umzubauen. Die Stadt habe bereits die Asbestentsorgung in die Wege geleitet, das Projekt sei jedoch letztlich aufgrund der extrem hohen Sanierungskosten fallengelassen worden. Vor Kurzem fand zudem eine Ortsbesichtigung mit den Verantwortlichen von „Hariko“ statt.
Das Gebäude befindet sich derzeit in einem Zustand, der einem Rohbau gleichkommt, und für eine Nutzung sind erhebliche Investitionen erforderlich. Der Schöffenrat zieht es daher vor, sich vornehmlich damit zu befassen, wie ein Ausstieg aus dem bis 2024 laufenden Vertrag mit dem Parkplatzbetreiber zu bewerkstelligen ist. Dies scheint die einzige vernünftige Lösung zu sein, selbst wenn der Betreiber für den Gewinnausfall entschädigt werden muss. Abgesehen von dem erheblichen Kostenaufwand, der für die Umwandlung des bestehenden Gebäudes in ein Wohngebäude erforderlich ist, muss auch bedacht werden, dass die architektonischen Gegebenheiten nicht für eine solche Nutzung geeignet sind.
Sobald es der Stadt gelungen ist, den genannten Vertrag zu kündigen, kann ein Wohnbauprojekt mit Geschäftsflächen im Erdgeschoss an diesem Standort realisiert werden.
Auch hat die Privatschule Fieldgen ein Projekt zur Erweiterung eines Restaurants begonnen, wofür ein kleiner Teil des betroffenen Geländes benötigt wird. Diesbezüglich sind somit weitere Gespräche erforderlich.
Künftige Entwicklung des Stadtviertels Kirchberg
Frage von Paul Galles
Am 22. März wurde das Projekt zur Neugestaltung des Stadtviertels Kirchberg vorgestellt, das sofort von allen Medien aufgegriffen wurde. Dieses ehrgeizige und sehr interessante Vorhaben wird einen beträchtlichen Anstieg sowohl der im Stadtviertel lebenden Personen (von derzeit 3600 auf langfristig 22 000 Einwohnern) wie auch der dort arbeitenden Personen (von derzeit 38 000 auf langfristig 65 000 Berufstätigen) nach sich ziehen. Diese Entwicklung sollte unbedingt dazu beitragen, zu einem besseren Gleichgewicht zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der im Stadtviertel arbeitenden Personen zu gelangen, obwohl die Differenz zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der im Stadtviertel arbeitenden Personen in absoluten Zahlen gesehen von derzeit etwa 34 400 Personen auf langfristig 43 000 Personen ansteigt, d. h. um mehr als 8000. Folglich steigt die Diskrepanz zwar nicht mehr im gleichen Tempo, eine Verringerung ist aber noch nicht in Sicht. Ich möchte dem Schöffenrat daher folgende Fragen stellen:
- Welche Handlungsmöglichkeiten hat die Stadt Luxemburg gegenüber dem Ministerium für Wohnungswesen, dem Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur sowie gegenüber dem Fonds d’urbanisation et d’aménagement du Kirchberg, FUAK, um für unser wichtigstes Ziel zu plädieren, nämlich die Schere zwischen Einwohnerzahl und Anzahl der Berufstätigen im Stadtviertel zu schließen?
- Welche Grundstücke auf dem Kirchberg befinden sich im Eigentum der Stadt Luxemburg, die zur Schaffung von Wohnraum genutzt werden können?
- Ist die Aufgabe des FUAK begrenzt, so wie dies für den „Fonds für die Renovierung der Altstadt“ der Fall ist? Falls ja, was würde es für die Gemeinde Luxemburg bedeuten, wenn diese Aufgabe eines Tages erfüllt wäre?
- Im Stadtviertel Kirchberg sind sehr interessante Gemeinschaftsprojekte entstanden, worunter insbesondere das „Quartier Stuff“ zu nennen ist. Könnte die Stadt die Entwicklung solcher Projekte in den neuen Vierteln von Kirchberg begünstigen und diese Initiativen als Vorbild für alle Viertel der Stadt nutzen?
Antwort von Lydie POLFER
Die Bürgermeisterin erklärt, dass der FUAK in den 1960er-Jahren geschaffen worden sei, zu einem Zeitpunkt, an dem praktisch der gesamte Kirchberg aufgrund des Bedarfs der Europäischen Institutionen enteignet wurde. Der Fonds wird von einem Verwaltungsrat geleitet, fällt jedoch in die politische Zuständigkeit des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur. Im Übrigen entscheidet der FUAK als Eigentümer der Grundstücke über deren Verwendungszweck.
In den 1990er-Jahren wurde der obere Teil des Kirchbergs von Banken genutzt. Der Fonds hat die Grundstücke mit Erbpachtrecht verkauft. Neben den Europäischen Institutionen und den Banken sind hier viele Bürogebäude und ein Einkaufszentrum angesiedelt. Hinter dem RTL-Gebäude befinden sich noch einige unbebaute Grundstücke, auf denen insbesondere die Errichtung eines Schulgebäudes für das Lycée Michel Lucius, das seinen jetzigen Standort am Limpertsberg verlassen wird, geplant ist. Ein großes Gelände, das unter dem Namen „Langfur“ bekannt ist, gehört teils dem FUAK und teils privaten Eigentümern. In Zusammenarbeit mit dem FUAK und den Privateigentümern wird ein Teilbebauungsplan (PAP) erstellt, bei dem der Wohnungsbau im Vordergrund stehen aber auch Büro- und Geschäftsflächen vorgesehen werden sollen. Entlang dem Boulevard Kennedy sind stadtauswärts auf der rechten Seite Wohnprojekte geplant. Da die Anwohner/innen von Weimershof diesbezüglich Vorbehalte haben, wurde beschlossen, einen 30 Meter langen Grünstreifen zur Trennung der beiden Bereiche anzulegen. Es wird darauf hingewiesen, dass Arcelor Mittal ein Großprojekt hinter dem Konferenzzentrum auf einer Fläche von 55 000 m² plant, das fast ausschließlich Büros umfasst.
Da der FUAK nach einem Gesetz von 1961 gegründet wurde und seine Grundstücke auf der Grundlage des Erbpachtrechts für einen Zeitraum von 99 Jahren zur Verfügung stellt, liegt auf der Hand, dass der Fonds seine Tätigkeit bis zum Ablauf dieser Frist fortzuführen hat. Der Fonds für die Renovierung der Altstadt hingegen wurde nach Erfüllung seiner Aufgabe aufgelöst. Im Übrigen ist jeder PAP für den Kirchberg vom Gemeinderat zu genehmigen.
Abschließend sind bezüglich der Frage, welche Grundstücke sich im Eigentum der Stadt befinden, die Hälfte der Grundstücke des Schoettermarial zu nennen, für welche die Fläche im PAP reduziert wurde, sowie kleinere Flächen um den Boulevard Konrad Adenauer, die Rue de Kirchberg und den Boulevard Prince Charles sowie einzelne Parzellen des „Langfur“-Geländes. Auf den städtischen Grundstücken befinden sich mehrere Häuser derzeit im Bau, davon drei Gebäude in der Rue de la Lavande und ein Einfamilienhaus in Val des Bons Malades.
Gemeinsam gestalteter Wohnraum
Frage von François BENOY
In Anbetracht folgender Punkte möchte ich dem Schöffenrat folgende Fragen stellen:
Im Frühjahr 2017 hat die Stadt Luxemburg zwei Projekte für gemeinsam gestalteten Wohnraum (in Bonnevoie und Belair) in die Wege geleitet. Die Initiative war ein großer Erfolg und für die beiden verfügbaren Parzellen sind sieben zulässige Bewerbungen eingegangen. Am 27. März 2018 hat sich die Auswahlkommission für zwei Gewinnerprojekte entschieden, die sich nun in der Detailplanung befinden. Die Umsetzung steht an.
- Welche Fortschritte machen die beiden Gewinnerprojekte für dieses erste Vorhaben im Bereich gemeinsam gestalteter Wohnraum?
- Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser ersten Erfahrung mit gemeinsam gestaltetem Wohnraum in der Stadt Luxemburg?
Gemeinsam gestalteter Wohnraum hat viele Vorteile: innovative (soziale und ökologische) Konzepte mit maßgeschneiderter Architektur und Konstruktion, Verringerung der Gemeinkosten (15–20 %) im Vergleich zur „klassischen“ Förderung, die Begünstigung des Zusammenlebens mit der direkten Nachbarschaft und im Viertel. Darüber hinaus ist dies eine sehr rationale Vorgehensweise, um Wohnraum auf städtischen Grundstücken zu schaffen, da der größte Teil der Arbeiten von der Interessengemeinschaft selbst und nicht von unseren Dienststellen geleistet wird.
- In Anbetracht der vielen Vorteile eines gemeinsam gestalteten Wohnraums, der Wohnungsknappheit in unserer Stadt und der Verfügbarkeit von Grundeigentum im Gemeindebesitz (etwa im Rahmen des „Baulücken“-Projekts) stellt sich die Frage: wann, auf welche Weise und wie viele Projekte für gemeinsam gestalteten Wohnraum wird die Stadt kurz- bis mittelfristig einleiten?
- Wie stehen Sie zur Unterstützung bzw. Einführung anderer Formen von gemeinsam gestaltetem Wohnraum, einschließlich in Form der Genossenschaft?
Antwort von Lydie POLFER
Die Bürgermeisterin bestätigt, dass die bisherige Erfahrung mit gemeinsam gestaltetem Wohnraum positiv sei und dass zwei Projekte ausgewählt wurden.
Gemäß den per Lastenheft festgesetzten Anforderungen hat der Schöffenrat kürzlich der Präsentation des Bauvorhabens der Gruppe „Cohousing Bonneweg“ beigewohnt, das in Bonnevoie in der Rue Grenier umgesetzt werden soll. Die finanzielle Seite muss jedoch noch geklärt werden und es sind Regelungen zur Miteigentümergemeinschaft festzulegen.
Der Schöffenrat hat dem vorgestellten Projekt zugestimmt, dessen Endfassung in diesem Sommer vorliegen wird. Der Baubeginn kann Anfang 2019 erfolgen.
Das zweite Bauvorhaben wurde dem Schöffenrat jedoch bisher noch nicht vorgestellt. Da die Anwohner/innen in der Nachbarschaft Vorbehalte haben, hat der Schöffenrat beschlossen, die Gruppe zu einem Gespräch einzuladen. Folglich wird der Gemeinderat über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden gehalten.
Schule Kiem
Frage von Joël Delvaux
Am 17. Juni 2018 hat der Elternrat der Schule Kiem, der mehr als 500 Eltern aus den Grundschulen der Stadtviertel Kiem, Weimershof und Weimerskirch vertritt, auf mehrere Infrastruktur- und Logistikprobleme in den genannten Bildungsstätten hingewiesen. In diesem Rahmen möchte ich auf die folgenden dringenden Punkte eingehen:
- Die unerträglichen Temperaturen in den Containern, die als Klassenräume genutzt werden. Die vom Lehrpersonal gemessenen Temperaturen schwanken an sonnigen Tagen zwischen 26 und 36 Grad.
- Die derzeitigen Lehrmittel sind aufgrund der in diesem Jahr gestiegenen Schülerzahl nicht ausreichend.
- Der Fußgängerübergang in der Rue Anne Beffort liegt an einer ungünstigen Stelle. Bisher sind bereits zwei Kinder auf dem Weg von den Containern zum Foyer scolaire verunglückt.
Ich möchte dem Schöffenrat daher folgende Fragen stellen:
- Welche Maßnahmen sehen unsere Dienststellen vor, um das Problem der erhöhten Temperaturen in den Klassencontainern an heißen Tagen zu lösen?
- Da die Schulen in Kiem bereits jetzt mit einem stetigen Anstieg der Zahl neuer Schulkinder konfrontiert sind, ganz zu schweigen von den vielen noch im Bau befindlichen Räumlichkeiten, die letztlich die Zahl potenzieller Schüler für die Schulen in Kiem weiter erhöhen werden, scheint ein mehr als dringender Handlungsbedarf zu bestehen. Welche Maßnahmen sind angesichts des wachsenden Bedarfs an Infrastrukturen und Kontingenten für das Stadtviertel Kiem geplant?
- Ist es wirklich nicht möglich, den Fußgängerübergang vor die Bildungseinrichtungen zu verlegen oder zumindest Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu ergreifen, etwa durch das Aufstellen von Blumenkästen oder die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung, um mehr Sicherheit für die Kinder zu gewährleisten und in Zukunft weitere Unfälle in der Rue Anne Beffort zu vermeiden?
Antwort von Colette Mart
Die Schöffin Colette Mart teilt mit, dass sie kürzlich ein Gespräch mit einer Delegation der Elternvertretung in Kiem zusammen mit Vertretern des Service Architecte-Maintenance (Dienststelle Gebäudeverwaltung und -wartung), des Service Enseignement (Dienststelle Schulen), des Service Foyers scolaires (Dienststelle Schülerhorte), des Service Circulation (Dienststelle Verkehr) und des Service Parcs (Dienststelle Parkanlagen) geführt habe. Da die Bevölkerung des Stadtteils und damit die Anzahl der Kinder gestiegen ist, fragen sich die Eltern, ob die vorhandenen Infrastrukturen und das Personal ausreichend sind. Die Überprüfung der Infrastrukturen und die Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahl weisen de facto darauf hin, dass das Wachstum über den Schätzungen vor einigen Jahren liegt.
Die für eine neue Schule ausgearbeiteten Pläne mussten entsprechend angepasst werden, was zu einer Verzögerung der Bauarbeiten geführt hat. Es wurden jedoch temporäre Gebäude für die Schule und den Foyer scolaire aufgestellt und in der Umgebung ein Spielplatz angelegt.
Im Schuljahr 2017/2018 gab es sechs Klassen des Zyklus 1 sowie 2 Klassen für Früherziehung, wobei für das nächste Schuljahr eine zusätzliche Klasse beim Ministerium für Bildung beantragt wurde. Zusätzliche Klassen sind ebenfalls für die Zyklen 2 bis 4 vorgesehen.
Die Eltern haben sich des Weiteren über die erhöhten Temperaturen beschwert. Diese hängen definitiv mit der Bauweise zusammen, es wird jedoch gemeinsam mit dem Service Architecte-Maintenance nach Lösungen gesucht. Die mögliche Installation von Klimaanlagen wurde geprüft. Es darf dabei jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass diese ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen für die Kinder und das Lehrpersonal führen können. Folglich wird das Anbringen von Rolljalousien als alternative Lösung untersucht. Hierbei ist es wichtig, die Räume nachts gut durchlüften zu können, wobei natürlich nicht außer Acht gelassen werden darf, dass offen stehende Fenster ein Sicherheitsproblem darstellen können.
Im Hinblick auf den Verkehr ist zu beachten, dass der Kirchberg eine Tempo-30-Zone ist und somit keine Fußgängerübergänge vorgesehen sind. Die Fahrbahn kann also an jeder beliebigen Stelle überquert werden. Mitarbeiter/innen des Service Parking (Dienststelle Parkflächen) sind an den Haltestellen der Schulbusse im Einsatz. Außerdem steht ein Fußgängerüberweg an der Kreuzung Boulevard Pierre Frieden / Rue Anne Beffort zur Verfügung, so dass es nicht sinnvoll wäre, nur 30 Meter weiter einen weiteren Übergang einzurichten. Aus diesem Grund sollten die Kinder den vorhandenen Fußgängerüberweg benutzen.
Die neuen Pläne für die Vergrößerung des Schulgeländes werden dem Schöffenrat im Herbst vorgestellt und die Eltern der betroffenen Schüler werden diesbezüglich zu gegebener Zeit informiert.
Foyer scolaire der Rue Verte in Zessingen
Frage von Sam TANSON
Auf eine vorhergehende Frage vom 28. Februar 2018 habe ich vom Schöffenrat eine Antwort mit Datum vom 5. März 2018 erhalten, wonach der neue Foyer scolaire in Zessingen in der Rue Verte nach den Osterferien betriebsbereit sei. Nach den mir vorliegenden Informationen ist der Schülerhort jedoch immer noch nicht in Betrieb, und Gerüchten zufolge soll er auch nach den Sommerferien noch nicht bereitstehen. Einige Eltern machen sich Sorgen, dass ihre Kinder unter Umständen zum Schulanfang keinen Platz im Schülerhort haben werden.
Auf dem Schulhof soll es übrigens immer noch an Spielgeräten fehlen.
Ich bitte Sie daher, die folgenden Fragen zu beantworten:
- Aus welchen Gründen ist der Schülerhort noch nicht in die Räumlichkeiten in der Rue Verte integriert?
- Stimmt es, dass der Schülerhort nicht zum Schulanfang im September eröffnet wird?
- Wie wird sich das auf die im Schülerhort verfügbaren Plätze auswirken? Wie viele Kinder stehen derzeit auf der Warteliste?
- Wann werden die Spielgeräte auf dem Schulhof installiert?
Antwort von Colette Mart
Die Schöffin Colette Mart weist darauf hin, dass diese Frage bereits gestellt worden sei, dass seitdem jedoch keine neuen Informationen vorlägen. Die Dienststellen der Stadt Luxemburg haben die erforderlichen Formalitäten für den Erhalt der Zulassung erledigt, die Antwort des ITM, insbesondere der Gesamtbericht und die Genehmigung, sowie die Stellungnahme der anderen staatlichen Stellen stehen jedoch noch aus.
Die Schöffin verweist auf die bereits im Februar vorgelegten Informationen, denen zufolge die Bedingungen für die Eröffnung von Foyers scolaires seit 2013 sehr streng seien. Da die erforderlichen Unterlagen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Dienststellen der Stadt fallen, kann diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht bekannt geben, wann der Schülerhort eröffnet wird. Es handelt sich hierbei insbesondere um die abschließende Prüfung, für die andere Stellen verantwortlich sind. Trotz allem besteht weiterhin die Hoffnung, dass der Schülerhort zum Schulanfang im September eröffnet werden kann.
Bezüglich der Anmeldungen wird darauf hingewiesen, dass, sofern das neue temporäre Gebäude in der Rue Verte zum Schulanfang im September bereitsteht, weiterhin sechs Kinder auf der Warteliste für Zessingen stehen werden. Natürlich werden alle Kinder aufgenommen, für die keine sonstige Betreuungsmöglichkeit gegeben ist.
Sollte diese neue Betreuungseinrichtung aber nicht zum Schulanfang betriebsbereit sein, so werden weiterhin 18 Kinder auf der Warteliste stehen. In diesem Fall wird der in der Rue St. Joseph aufgestellte Container weiter genutzt.
Derzeit stehen 35 Kinder auf der Warteliste, wobei die Anzahl sicherlich reduziert werden kann. Dennoch ist es notwendig, zusätzliche Plätze für Kinder ohne Betreuungsplatz einzuplanen, die während der Sommermonate angemeldet werden. Für den Schulanfang 2018/2019 sind 219 Anmeldungen eingegangen, bei einer Aufnahmekapazität von 266 Plätzen.
Mit dem zur Verfügung stehenden Personal werden 213 Kinder während der Mittagszeit und 154 Kinder am Nachmittag betreut werden können. 24 Plätze stehen für die Früherziehung zur Verfügung und 187 für Kinder anderer Zyklen.
Beim Spielplatz ist es zu einer Verzögerung gekommen, da die für diesen Vorgang zuständige Person den Service Architecte-Maintenance verlassen hat. Der Vorgang wird daher vom Service Architecte-Maintenance in Zusammenarbeit mit dem Service Parcs bearbeitet.
Antwort von Lydie POLFER
Die Bürgermeisterin fügt hinzu, dass das ITM erneut zur Vorlage des erforderlichen Berichts aufgefordert werde.
Historisches Postgebäude am Centre Aldringen
Frage von Sylvia Camarda
Das historische Postgebäude ist seit letzter Woche zu einem wichtigen Thema in den sozialen Medien, den Zeitungen und der Abgeordnetenkammer geworden. Im Mittelpunkt steht dabei die künftige Nutzung dieses zwischen 1908 und 1910 von dem staatlichen Architekten Sosthène Weis im Renaissance-Stil errichteten Gebäudes. Bereits 2017 wurde ein Ideenwettbewerb ausgerufen, um diesem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude neues Leben einzuhauchen. Der Zuschlag ging an das Projekt von Vincent Callebaut, das für den Gebäudekomplex eine gemischte Nutzung mit Büros, Geschäften und Wohnungen sowie eine verglaste Kuppel in Anlehnung an den Berliner Reichstag vorgesehen hatte. Das Projekt wurde später jedoch abgelehnt. Angesichts der Tatsache, dass die Stadt Luxemburg ihrerseits vorhatte, die ehemalige Zentrale des Postgebäudes in ein Luxushotel umzuwandeln, die Sanierungsarbeiten jedoch zu umfangreich gewesen wären, möchte ich dem Schöffenrat folgende Fragen stellen:
- Was ist für dieses herausragende Gebäude geplant?
- Welcher Nutzung soll das Gebäude zugeführt werden?
- Wird das Projekt von Vincent Callebaut erneut in Betracht gezogen?
- Oder ist ein neuer Ideenwettbewerb in Planung?
- Könnten die Räumlichkeiten nicht bis zum Beginn der Umbauarbeiten Kunstschaffenden zur Verfügung gestellt werden, zumal es in der Innenstadt an geeigneten Räumen für künstlerische Tätigkeiten mangelt?
Antwort von Lydia POLFER
Die Bürgermeisterin bestätigt, dass es sich bei dem Postgebäude um ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1910 handele, das nach den Plänen des Architekten Sosthène Weis konzipiert und von dem Bauunternehmer Achille Giorgetti errichtet wurde. Das Gebäude befindet sich auf einem Teil der alten Festung. Seit einigen Monaten steht das Gebäude leer, da die Post beschlossen hat, ihre Geschäftsstellen am Bahnhof und in Gasperich zusammenzuführen. Die Postverwaltung möchte jedoch einen Schalter im Stadtzentrum beibehalten.
Im Jahr 2016 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und das Projekt von Vincent Callebaut ausgewählt, das die Einrichtung von Geschäften, Büros und Wohnungen vorsah. Die im Rahmen des Projekts geplante Glaskuppel stand jedoch in keinem Verhältnis zum bestehenden Gebäude. Die städtischen Dienststellen wiesen darauf hin, dass die geplante Glaskuppel nicht genehmigungsfähig sei, da sich das Gebäude im denkmalgeschützten Gebiet der Oberstadt befinde und auch unter nationalem Schutz stehe. Die technischen Dienststellen meldeten ihrerseits Vorbehalte wegen der mit Bäumen begrünten Terrasse an, die im Rahmen des Projekts geplant war. Das Modell wurde am 22. Juni 2017 vorgestellt und der Service Urbanisme (Dienststelle Stadtplanung) hat insbesondere verlangt, dass der Zugang zum unter der Glaskuppel gelegenen Restaurant geprüft wird. Der Service Urbanisme hat jedoch diesbezüglich keine Antwort erhalten.
Bei einer Sitzung am 22. Juni 2017, an dem der Minister für Wirtschaft und der Postdirektor teilnahmen, hat die Stadt erklärt, dass die Lage des Gebäudes mitten im Stadtzentrum bei künftiger Anbindung an die Tram hervorragend für die Einrichtung eines Hotels geeignet sei. Bis zum 9. Mai 2018 herrschte Schweigen. Dann bat der Postdirektor um ein Gespräch. Bei diesem führte er an, dass das Gebäude nicht wirklich zur Einrichtung eines Hotels geeignet sei, insbesondere aufgrund der übergroßen Zimmer sowie der fraglichen Rentabilität. Er teilte jedoch auch mit, dass er der Entscheidung der Stadt und des Staates für die Realisierung eines Hotelprojekts unter Umständen zustimmen könne.
In jedem Fall wurde das Callebaut-Projekt fallengelassen und die zuständigen Architekten darüber in Kenntnis gesetzt. Es ist der Stadt ein wichtiges Anliegen, dieses Gebäude einer bestmöglichen Nutzung zuzuführen, und in diesem Zusammenhang ist der Vorschlag einer vorübergehenden Verwendung als Raum für Kunstschaffende eine gute Idee. Eine Bewilligung hierfür fällt jedoch in die Verantwortlichkeit des für die Post zuständigen Ministeriums.